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Vom Mord an Rudolph Moshammer überschattet wurde am Samstag der Deutsche Filmball in München, bei dem viel Film- und Fernsehprominenz anwesend war. Der Ball bildete den Abschluss eines langen Filmwochenendes, das mit der Verleihung des Bayerischen Filmpreises am Freitag begonnen hatte. Gleich drei Auszeichnungen hatte dort der Film „Der Untergang“ verliehen bekommen, unter anderem den begehrten Publikumspreis. Bernd Eichinger wurde als bester Produzent, Schauspieler Bruno Ganz als bester Darsteller ausgezeichnet.
Weitere Darstellerpreise gingen an Jessica Schwarz und Matthias Schweighöfer für ihre Rollen in „Kammerflimmern“ sowie an Julia Jentsch für „Die fetten Jahre sind vorbei“. Der erstmals verliehene „Comedypreis“ ging an Michael „Bully“ Herbig für seine Klamotte „(T)Raumschiff Surprise“. Den Regiepreis erhielt Dennis Gansel für „Napola“; auf der anderen Seite wurde Oskar Maria Roehler für seine Satire „Agnes und seine Brüder“ mit dem Drehbuchpreis ausgezeichnet. Den Preis für den besten Erstlingsfilm erhielt Florian Gallenberger für seine Regiearbeit „Schatten der Zeit“.
Mit viel Applaus wurde Volker Schlöndorff begrüßt, der von Bayerns Ministerpräsident Edmund Stoiber (CSU) den Ehrenpreis für sein Lebenswerk entgegen nahm. Schlöndorffs Erfolg mit der „Blechtrommel“, die vor 25 Jahren in Cannes und bei der Oscar-Verleihung gewann, nannte Stoiber einen „Doppelschlag.“ Stoiber nutzte die Gelegenheit zu einem Seitenhieb auf die öffentlich-rechtlichen Rundfunkanstalten, die stärker auf die Förderung von Kultur und Filmen setzen sollten: „Lieber ein paar anspruchsvolle Filme mehr und dafür nicht für Sportrechte um jeden Preis kämpfen.“