unterm strich :
Die Gladiatorenkämpfe im HipHop gehen weiter. Nachdem es vor einigen Monaten bei den Verleihungen der Vibe-Awards in Los Angeles zu einer Messerstecherei gekommen war, kam es am vergangenen Sonntag zu einer Schießerei: vor der Türe des New Yorker Hiphop-Radiosenders Hot 97, wo gerade 50 Cent zu Gast war – um zu verkünden, er habe entschieden den Rapper The Game wegen mangelnder Loyalität aus seiner Crew G-Unit zu werfen. Und als sich der Pulverdampf lichtete, musste ein Leibwächter von The Game mit einer Schusswunde ins Krankenhaus. The Game war nämlich kurz vorher ebenfalls bei Hot 97 gewesen und hatte angekündigt, ein Stück mit Nas aufnehmen zu wollen – obwohl 50 Cent sich auf seinem Stück „Piggy Bank“ despektierlich über Nas’ Ehefrau Kelis äußert.
Dazu soll The Game gesagt haben, er müsse nicht mit 50 Cent befreundet sein, um gute Musik mit ihm zu machen. Nun muss er allein weitermachen, ohne Teil der G-Unit zu sein, jenes Rapper-Verbunds, der nach 50 Cent schon Lloyd Banks und Young Buck in die Charts gehoben hatte – wobei Letzterer verdächtigt wird, der Messerstecher bei den Vibe-Awards gewesen zu sein.
Gerüchte über Probleme innerhalb der G-Unit hatte es aber schon länger gegeben, Hintergrund des sonntäglichen Streits dürfte allerdings gewesen sein, dass 50 Cents neues Album „The Massacre“, das kommende Woche erscheint, nicht halb so viel taugt wie „The Documentary“, die Platte von The Game. Und während sich „The Documentary“ verkauft wie geschnitten Brot, ist abzusehen, dass „The Massacre“ floppen dürfte. Auf der Straße heißt es, 50 Cent habe The Game ohnehin nur aufgenommen, um dem Überproduzenten Dr Dre einen Gefallen zu tun, mit dem man es sich nicht verscherzen soll.