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Musikbranche: Israelboykott und Weimers Kritik am Boykott

Die britische Band Massive Attack hat angekündigt, wegen des Kriegs im Gazastreifen Streams ihrer Musik in Israel verbieten zu lassen, meldet DLF Kultur. Massive Attack habe dies bei ihrem Label Universal Music Group beantragt. Ihre Aktion ist Teil der Bewegung „No Music for Genocide“, bei der nach eigenen Angaben 400 Künstler und Labels zu einem kulturellen Boykott Israels aufrufen. Der breitet sich gerade auch beim Eurovision Song Contest weiter aus. Irland, die Niederlande, Slowenien und Spanien haben bekannt gegeben, nicht am Wettbewerb im kommenden Jahr teilnehmen zu wollen, sollte Israel nicht ausgeschlossen werden. Weitere Länder wie Belgien und Schweden erwägen, sich dem Boykott anzuschließen. Der ESC sei gegründet worden, um Länder zusammenzubringen, erklärte daraufhin Kulturstaatsminister Wolfram Weimer in einer Pressemitteilung. Wer Israel ausschließe, „macht aus einem Fest der Verständigung ein Tribunal“, so Weimer.

Mann unter Vermeers „Mädchen mit rotem Hut“

Dass das Gemälde „Mädchen mit rotem Hut“ des niederländischen Genremalers Jan Vermeer in der National Gallery of Art in Washington, D. C., ein älteres Werk überdeckt, war schon länger bekannt. Bislang ging man aber davon aus, die darunter befindliche, männliche Figur würde nicht vom barocken Maler stammen. Mit neuen Bildgebungstechniken fanden Experten nun heraus, wie DLF Kultur berichtet, dass sie doch von Jan Vermeer sein könnte. Offenbar hat der schon zu Lebzeiten erfolgreiche Vermeer in seinen frühen Phasen so locker und schnell gemalt, wie man es bei dem ­entdeckten Männerporträt beobachten kann. Sollte sich die Vermutung bestätigen, wäre es Vermeers einziges bekanntes ­Männerporträt. Die Werke „Der Astronom“ und „Der Geograf“ gelten nicht als Porträts.

Neues Schiedsgericht zu NS-Raubkunst benannt

Für das geplante Schiedsgericht zu deutschen Raubkunstfällen wurden jetzt die 36 Rich­te­r:in­nen ernannt, wie Kulturstaatsminister Wolfram Weimer bekannt gab. Als Doppelspitze fungieren die ehemalige Richterin am Europäischen Gerichtshof für Menschenrechte Elisabeth Steiner und der frühere Verfassungsrichter Peter Müller.

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