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Trotz Sparkurs: Berliner Theater bleiben

Berlins Kultursenatorin Sarah Wedl-Wilson (parteilos) will trotz massiver Sparzwänge die vielseitige Berliner Theaterlandschaft erhalten. „Es wird keine Theaterschließungen geben“, versicherte Wedl-Wilson am Dienstag. Zudem verfügten vor allem die großen Häuser mit hohem Personalbestand weiter über Rücklagen, ohne die sie nicht arbeiten könnten. Zur Zukunft des Berliner Ensembles (BE) sagte die Kultursenatorin, sie sei zuversichtlich, dass das BE weiter im Theater am Schiffbauerdamm arbeiten kann. Hintergrund sind vorerst gescheiterte Verhandlungen zwischen der Eigentümerin der Immobilie, der Ilse-Holzapfel-Stiftung, und dem Berliner Senat über eine Verlängerung des Pachtvertrages, der Ende 2027 ausläuft. Wedl-Wilson betonte, das Berliner Ensemble gehöre als historische Arbeitsstätte des Dramatikers Bertolt Brecht (1898–1956) zur Identität Berlins. Weiter kündigte die Kultursenatorin an, die als „unselbstständige Landesbetriebe“ geführten Theater wie etwa das Deutsche Theater, die Volksbühne und das Maxim-Gorki-Theater besser zu kontrollieren. Diesen auch LHO-Betriebe genannten Einrichtungen fehle bislang die Kontrolle etwa eines Stiftungs- oder Aufsichtsrates und die Expertise von außen: „Wir haben eine Schieflage zwischen diesen landeseigenen Betrieben und den Stiftungen oder den Landes-GmbHs“, sagte Sarah Wedl-Wilson.

Monika Grütters erhält Kultur­politikpreis

Die ehemalige Kulturstaatsministerin Monika Grütters (CDU) erhält den Deutschen Kulturpolitikpreis 2025. Die 63-Jährige habe in ihrer von 2013 bis 2021 dauernden Amtszeit kulturpolitische Themen „deutlich hör- und sichtbarer“ gemacht, teilte der Deutsche Kulturrat am Dienstag in Berlin mit. Der Preis wird am 24. September zum fünften Mal verliehen. Grütters habe einen sozial-ethischen Kompass in die Kulturpolitik eingebracht, hieß es zur Begründung vom Kulturrat. Während der Coronapandemie setzte sie sich demnach für die Lage von Künstlerinnen und Künstlern sowie Kul­tur­einrichtungen ein und rief auf Initiative des Deutschen Kulturrats das Programm „Neustart Kultur“ ins Leben. Der Geschäftsführer des Deutschen Kulturrates, Olaf Zimmermann, sagte, man habe eine „wahrhaft würdige Trägerin“ des Kulturpolitikpreises gefunden. Grütters habe kulturpolitische Themen in den Fokus der Öffentlichkeit gerückt: „Ihre Amtszeiten waren ein Glücksfall für Kunst und Kultur.“

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