unterm strich:
Die Schriftstellerin, Lyrikerin und Drehbuchautorin Doris Gercke ist tot. Sie starb am Freitag in Hamburg. Gercke, 1937 in Greifswald geboren, siedelte als Kind nach Hamburg um. Sie war Verwaltungsbeamtin, dann Hausfrau und Mutter, studierte später Jura mit Abschluss „Befähigung zum Richteramt“, begann jedoch stattdessen zu schreiben. Politisch wirkte sie 1967 in der APO mit, trat 1970 der KP bei, engagierte sich ihr Leben lang konsequent antifaschistisch. Ihr erster Kriminalroman, „Weinschröter du musst hängen“, erschien 1988. Durch seine Ermittlerin Bella Block wurde Doris Gercke einem sehr breiten Publikum bekannt: Mit ihr als Hauptfigur erschienen insgesamt 17 Kriminalromane, und es gab eine ARD-Serie mit Hannelore Hoger in der Hauptrolle. Doris Gercke entwarf in ihren Büchern noch andere wichtige Frauenfiguren wie die rastlose Ex-Anwältin Milena Proháska.
Mehr als 80 Jahre nach dem Ende des Zweiten Weltkriegs hat der Bund ein Ölgemälde des Malers Ferdinand Georg Waldmüller an die Nachfahren der jüdischen Unternehmerin Grete Klein aus Wien zurückgegeben. Das Bild „Hansl’s erste Ausfahrt (Heimkehrende Kinder)“ gilt als NS-Raubkunst, wie Kulturstaatsminister Wolfram Weimer mitteilte. Grete Klein hatte nach Weimers Angaben nach dem sogenannten Anschluss Österreichs 1938 unter Zwang ihre Babyschuhfabrik in Wien verkaufen müssen; Schmuck und Silber musste die Familie unter Wert abgeben. Als den Kleins 1939 die Flucht nach Palästina gelang, verleibte sich der NS-Staat ihr zurückgelassenes Vermögen ein, darunter ihre Villa mit diversen Kunstschätzen.
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