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unterm strich

Der türkische DJ Mahmut Orhan schockierte bei einem Auftritt in der Schweiz mit dem Wolfsgruß. In einem auf Social Media kursierenden Video ist zu sehen, wie der DJ und Musikproduzent beim Schweizer Terrazzza-Festival die als rechtsextrem eingestufte Geste macht. Sie gilt als Erkennungszeichen der türkischen Bewegung „Ülkücü“, umgangssprachlich auch Graue Wölfe genannt. Vor seinem Auftritt beim Festival „Love Family Park“ am vergangenen Sonntag in Frankfurt distanzierte er sich gegenüber dem Hessischen Rundfunk von einer politischen Absicht. Er habe nur spontan auf die entsprechende Geste aus dem Publikum reagiert.

Robert Habeck und seine Frau Andrea Paluch veröffentlichen einen Roman zur deutschen Kolonialgeschichte. „Die zweite Heimat der Störche“ erschien bereits 2004 unter dem Titel „Der Schrei der Hyänen“ beim Piper Verlag und wird nun bei Kiepenheuer & Witsch neu aufgelegt. Vor dem Hintergrund des deutschen Völkermords an den Herero und Nama Anfang des 20. Jahrhunderts im heutigen Namibia beleuchtet der Mehrgenerationenroman vier eng verwobene Frauengeschichten. Erst im Jahr 2021 erklärte die Bundesregierung sich zur finanziellen Wiedergutmachung bereit. Bislang beschäftigt sich nur wenig fiktionale Literatur mit der düsteren deutschen Vergangenheit in Namibia.

Nach 44 Jahren verabschiedet sich die Rockband Pankow von der Bühne. Die Berliner Band entstand im Jahr 1981 und mischte maßgeblich die Musikszene der DDR auf. In ihren Songs beleuchteten sie kritisch das Leben im Osten Deutschlands: „Wir wollten anders sein! Andere Texte, direkt und frech, andere Musik, kraftvoll und rockig“, beschreibt der ehemalige Bassist Hans-Jürgen „Jäcki“ Reznicek den Stil der Band. Nachdem Pankow bereits 1998 ihr Ende erklärten, kehrten sie 2004 wieder zurück auf die Bühne. Zum Abschiedskonzert in Dresden kamen rund 2.000 Fans aus vielen Teilen des Landes. In mehr als zwei Stunden lieferte die Band ein Best-of aus 44 Jahren Karriere.

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