unterm strich:
Ärger um Culcha Candela beim CSD
Die Berliner Band Culcha Candela soll bei einem Konzert auf der Kölner Pride eine dolmetschende Person von der Bühne geschickt haben. Das berichten die Veranstalter*innen in einem Statement auf Instagram. Der Christopher Street Day sei eine inklusive und diverse Veranstaltung, zu der selbstverständlich auch Gebärdendolmetscher*innen auf die Bühnen gehören. Darüber seien die Bands im Voraus informiert worden. Culcha Candela reagiert auf das Statement mit den Worten „Danke für nix“ und behauptet, die Vorwürfe entsprächen nicht der Wahrheit. Sie hätten bis nach dem Auftritt nicht gewusst, dass es Dolmetscher*innen gebe. In den vergangenen Monaten stand die Band immer wieder in der Kritik. Zuletzt wegen eines veröffentlichten Chatverlaufs, in dem sie abfällig auf die Anfrage eines Fans reagierten, bei seinem Geburtstag aufzutreten.
Protest gegen KI-Kinderbuch
Das Schweizer Kinderbuch „Die Monsterprinzessin“ erzählt die Geschichte von Prinzessin Mia, die ein Monster sein will. Texte und Bilder im Buch wurden von einer künstlichen Intelligenz generiert. Dagegen protestieren jetzt der Schweizer Buchhandels- und Verlagsverband, Autor*innen und Illustrator*innen in einem Brief an den CEO der Swisscom. Der Telekommunikationsanbieter, der zu 51 Prozent dem Schweizer Staat gehört, ließ das Buch im Rahmen der Imagekampagne „Entdecke, was du kannst“ erstellen. Es fordert Kinder und Eltern dazu auf, selbst mit KI „kreativ“ zu werden. Damit dringe die Swisscom in einen „sensiblen Markt“ ein, in dem Kreative und ganze Branchen bereits um ihre Existenz kämpfen. Nur wenige Kinderbücher in der Schweiz würden eine Auflage von 6.000 Exemplaren erreichen. Im Brief heißt es, KI bediene sich an von Menschen geschaffenen und urheberrechtlich geschützten Werken. Kinder aufzufordern, selbst mit KI Geschichten zu generieren, bedeute, „ihre Fantasie also faktisch einer Maschine abzutreten“.
Über 20 Millionen Besucher*innen an Theatern und Opern
Eine Untersuchung des Deutschen Bühnenvereins ergab, dass die Zahl der Zuschauer*innen in der Spielzeit 2023/2024 im Vergleich zur vergangenen um 1,5 Millionen gestiegen ist – trotz fast gleicher Anzahl an Aufführungen. Am meisten Zuwachs gab es in den Bereichen Tanz, Kinder- und Jugendtheater. Shakespeare sei an den Theatern weiterhin der meist gespielte Dramatiker, bei den Opernhäusern ist es Mozart.
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