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Weimer will in Infrastruktur investieren

Die Sanierung der Frankfurter Paulskirche oder des Deutschen Literaturarchivs Marbach, wichtige Neubauten wie das Deutsche Fotoinstitut in Düsseldorf: Der neue Kulturstaatsminister Wolfram Weimer plant eine „Kulturbauten-Offensive“. Weimer erinnerte auf der Architekturbiennale in Venedig an Projekte wie die Sanierungen des Augusteums und Lutherhauses Wittenberg sowie der ­Synagoge in Augsburg. Daneben hat er die Sanierung oder den Neubau etlicher weiterer Institutionen im Auge – zum Beispiel auch des Bayreuther Festspielhauses, des Schlosses Friedensteins in Gotha, des Deutschen Hafenmuseums in Hamburg, der Stadthalle Görlitz – und die Erweiterung der Deutschen Nationalbibliothek. Das geplante Deutsch-Polnische Haus in Berlin nannte er ebenso wie die Neugestaltung der KZ-Gedenkstätten in Dachau, Ravensbrück und Sachsenhausen. Zur Erinnerung: Der alte Bundestag hatte neue Schulden von 500 Milliarden Euro für Infrastruktur ermöglicht. Offenbar will Weimer davon etwas abzweigen.

Parzinger warnt vor Kulturkampf von rechts

Der scheidende Präsident der Stiftung Preußischer Kulturbesitz (SPK), Hermann Parzinger, hat vor einem Kulturkampf in Museen und Kultureinrichtungen gewarnt. „Ich sehe die Gefahr, dass die Freiheit von Kunst und Kultur ebenso wie von Wissenschaft und Forschung durch Rechtspopulisten massiv bedroht wird“, sagte der 66-Jährige in Berlin dem Evangelischen Pressedienst. Parzinger verwies dabei auf den Deutschen Museumsbund, der zahlreiche demokratiefeindliche Übergriffe auf Museen dokumentiert habe. Mit Blick auf die SPK sagte Parzinger, diese sei „im Augenblick noch auf einer Insel der Glückseligen“. Auch im Kulturausschuss des Bundestags seien die Debatten bislang sachbezogen: „Aber in einigen Ländern und Kommunen sieht das schon anders aus. Das ist dabei nicht nur ein Problem des Ostens, wie oft zu hören ist, sondern das betrifft auch den Westen.“

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