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Koyo Kouoh (1967–2025) Foto: Mirjam Kluka/La Biennale di Venezia/dpa

Die Kuratorin und Direktorin Koyo Kouoh ist am Sonnabend im Alter von 57 Jahren überraschend verstorben. Kouoh war die erste afrikanische Frau, die zur Kuratorin der renommierten Kunst-Biennale di Venezia berufen wurde, deren 61. Ausgabe sie im nächsten Jahr hätte leiten sollen. Kouoh, geboren 1967 in Douala, Kamerun, wuchs in der Schweiz auf und lebte zwischen Kapstadt, Dakar und Basel. Ihr Tod wurde vom Zeitz Museum of Contemporary Art Africa (Zeitz MOCAA) in Kapstadt, wo sie als Direktorin und Chefkuratorin tätig war, bestätigt. Kouoh prägte die zeitgenössische Kunstszene Afrikas maßgeblich. Sie gründete die Raw Material Company in Dakar, ein Zentrum für Kunst und Kultur, und war Teil des Kuratorenteams der documenta 12 und 13 in Kassel. Bei Zeitz MOCAA setzte sie einen Schwerpunkt auf Einzelausstellungen afrikanischer und afrikanischstämmiger Künstlerinnen und Künstler. Zudem engagierte sie sich weltweit für die Sichtbarkeit, Anerkennung und Wertschätzung afrikanischer Kunst. Kouohs Wirken wurde als leidenschaftlich, intellektuell anspruchsvoll und visionär beschrieben. Für ihr Engagement erhielt sie zahlreiche Auszeichnungen, darunter den Grand Prix Meret Oppenheim. Die Biennale di Venezia würdigte sie als Persönlichkeit, deren Tod eine große Lücke in der Welt der zeitgenössischen Kunst hinterlasse. Am 20. Mai hätte Kouoh Thema und Titel der Biennale 2026 verkünden wollen.

Der goldene Löwe der 19. Ausgabe der ­Architekturbiennale ging dieses Jahr an den Pavillon des Königreichs Bahrain für die Installation „Heatwave“. Das von ­Andrea Faraguna, Wafa Al Ghatam, Eman Ali, Alexander Puzrin, Mario Monotti geschaffene „kluge“ Dach aus Aluminiummodulen spendet Schatten und klimatisiert automatisch. Außerordentliche Würdigungen erhielten die Präsentationen des Vatikans und Großbritanniens.

Die Mülheimer Theatertage für Gegenwartsdramatik sind mit der Ehrung der Vorjahressieger und der Aufführung des ersten Wettbewerbsstücks eröffnet worden. Gezeigt wurde die Politkomödie „Doping“ der Münchner Autorin und Regisseurin Nora Abdel-Maksoud über einen FDP-Politiker auf Sylt, der wegen einer Erkrankung um seine Karriere fürchtet.

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