piwik no script img

Archiv-Artikel

unterm strich

Ismail Merchant, der Produzent des mit drei Oscars gekrönten Filmes „Zimmer mit Aussicht“, ist 68-jährig in London gestorben. Nach Angaben seines Büros starb er am Mittwoch „plötzlich“ im Krankenhaus. Der „kosmopolitische Inder mit einer Vorliebe für England“, wie ihn die Kollegen von der dpa so schön nennen, spezialisierte sich auf Kostümfilme wie „Wiedersehen in Howards End“. Merchant wurde in Bombay als Sohn eines wohlhabenden Textilhändlers geboren und verfügte von klein auf über eine solche Ausstrahlung, dass er mit 9 Jahren als Kampfredner eine Menge von zehntausend Muslimen begeistern konnte. Schon früh wollte er Filme machen und ging daher nach Amerika. Vorher schickte er eine Pressemitteilung an die Los Angeles Times, in der er sich – frei erfunden – als gefeierten Produzenten aus Indien ankündigte. Der Durchbruch kam Mitte der Achtzigerjahre mit der Komödie „Zimmer mit Aussicht“. Produziert für 3 Millionen Dollar, spielte dieser Film 68 Millionen ein, gewann drei Oscars und begründete die neue Popularität von Kostümstreifen aus dem englischen Upper-Class-Leben.

Was sich die ostdeutschen Kirchen so alles einfallen lassen, um ihrer Bedeutungslosigkeit zu entgehen. Nach der Radfahrerkirche in Priesitz nun als die Hörspielkirche im mecklenburgischen Federow. Dort soll im August der zweimonatiger Probebetrieb gestartet werden. Wenn die Verantwortlichen das Geld bekommen – allerdings warte die evangelische St.-Marien-Kirchgemeinde Waren derzeit noch auf den benötigten Fördermittelbescheid des Schweriner Arbeitsministeriums. Ohne Geld wird nämlich die erforderliche Technik für die aus dem 13. Jahrhundert stammende Kirche nicht angeschafft werden können. Geplant sei, täglich zu zwei festen Terminen Hörspiele aller Genres abzuspielen. Mit den Eintrittsgeldern solle die schrittweise Sanierung des rechteckigen Feldsteinbaus finanziert werden, so Leif Rother, der Propst. Er hoffe, dass Sponsoren gefunden werden können, wenn der Probebetrieb erfolgreich läuft. In das etwa 150 Einwohner zählende Dorf Federow im Müritz-Nationalpark kommen jährlich etwa 45.000 Menschen, um Adler zu beobachten.