unterm strich:
Der Hirnkost Verlag ist insolvent. Wie der Berliner Verlag bekannt gab, sei der Schritt das Ergebnis „tiefgreifender struktureller Probleme im Buchhandel“. In den letzten drei Jahren seien fast 50 unabhängige Verlage und über 300 unabhängige Buchhandlungen pleite gegangen. Gründe dafür seien die digitale Konkurrenz, aggressive Rabattaktionen im Onlinehandel, steigende Produktionskosten und die schnellere Aussonderung nicht sofort lukrativer Titel. Klaus Farin, Geschäftsführer des Verlags, fordert staatliche Förderung für unabhängige Verlage. Der Hirnkost Verlag entstand 2003 aus dem Berliner Archiv der Jugendkulturen und veröffentlichte vor allem zu den Themen Jugend- und Subkultur, Migration und Flucht.
Das Kunsthaus Zürich hat eine Einigung mit den Erben des jüdischen Sammlers Carl Sachs gefunden. Dieser musste 1939 in die Schweiz fliehen und war aus finanziellen Gründen gezwungen, „L’Homme à l’ombrelle“, ein Werk von Claude Monet, zu verkaufen. Das Gemälde wurde nun wiederum verkauft und der Erlös zwischen den Sachs-Erben und dem Kunsthaus aufgeteilt. Letzteres prüft gegenwärtig seine Kunstwerke, die in der Zeit von Januar 1933 bis Mai 1945 ihren Besitzer gewechselt haben, auf ihre jeweilige Provenienz.
Die neue Ausstellung in der Staatlichen Kunstsammlung Dresden (SKD) wurde kurz vor der Eröffnung abgesagt. Wie die Dresdener Neuesten Nachrichten berichten, habe die externe Kuratorin Zoé Samudzi die bereits fertig arrangierte Ausstellung „Das Jahr 1983“ kurzfristig zurückgezogen. Zwischen ihr und der SKD habe es Meinungsverschiedenheiten über sensible Sprache und Kontextualisierung von Begriffen gegeben haben. Die von der simbabwisch-US-amerikanischen Soziologin Samudzi kuratierte Ausstellung sollte Verbindungen zwischen Solidaritätsbemühungen der DDR und der Unabhängigkeitsbewegung in Namibia herstellen.
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