piwik no script img

unterm strich

Das Haus der Kulturen der Welt (HKW) in Berlin, das den Internationalen Literaturpreis vergibt, widerspricht der Darstellung von Juliane Liebert und Ronya Othmann, die die Umstände in den Jurysitzungen des vergangenen Jahres hart kritisiert haben; wir berichteten. In einer eingehenden „Richtigstellung“ des HKW heißt es nun: ­„Es entspricht nicht der Wahrheit, dass Au­to­r*in­nen wegen ihrer Hautfarbe in die Shortlist hinein- oder hinausgewählt wurden.“ Und: „Der Satz ‚Du als weiße Frau hast hier eh nichts zu sagen!‘ ist so nicht gefallen. Dies haben fünf der sieben Jury-Mitglieder und zahlreiche in der Sitzung anwesende HKW-Mitarbeiter*innen […] bezeugt. Richtig ist, dass in einer vom Abstimmungsprozess unabhängigen bilateralen Diskussion hinterfragt wurde, ob persönliche Rassismus- und Diskriminierungserfahrungen von Nichtbetroffenen nachempfunden werden können.“ Damit steht Aussage gegen Aussage; wir bleiben dran.

taz lesen kann jede:r

Als Genossenschaft gehören wir unseren Leser:innen. Und unser Journalismus ist nicht nur 100 % konzernfrei, sondern auch kostenfrei zugänglich. Texte, die es nicht allen recht machen und Stimmen, die man woanders nicht hört – immer aus Überzeugung und hier auf taz.de ohne Paywall. Unsere Leser:innen müssen nichts bezahlen, wissen aber, dass guter, kritischer Journalismus nicht aus dem Nichts entsteht. Dafür sind wir sehr dankbar. Damit wir auch morgen noch unseren Journalismus machen können, brauchen wir mehr Unterstützung. Unser nächstes Ziel: 50.000 – und mit Ihrer Beteiligung können wir es schaffen. Setzen Sie ein Zeichen für die taz und für die Zukunft unseres Journalismus. Mit nur 5,- Euro sind Sie dabei! Jetzt unterstützen