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unterm strich

An der Universität Cambridge haben propalästinensische Ak­ti­vis­t:in­nen ein Gemälde mit dem Porträt von Arthur James Balfour zerstört. Sie besprühten es mit Farbe und zerschnitten die Leinwand. Balfour gilt als einer der Wegbereiter des Staates Israel. Die Gruppe Palestine Action veröffentlichte ein Video in den sozialen Netzwerken. Balfour (1848–1930) hatte als britischer Außenminister in einem Schreiben an den britischen Zionisten Lionel Walter Rothschild, das als „Balfour-Deklaration“ in die Geschichte eingegangen ist, die Unterstützung zur Bildung einer Heimstätte für die seit 3.000 Jahren verfolgten Juden und Jüdinnen zugesichert. Die Aktion zeigt ein weiteres Mal, dass das Anliegen der propalästinensischen Ak­ti­vis­t:in­nen nicht bloß die Situation der Pa­läs­ti­nen­se­r:in­nen zu sein scheint, sondern die Existenz des Staates Israel, den sie offenbar von der Landkarte getilgt wünschen.

Der Schauspieler, Schriftsteller und Regisseur Joachim Meyerhoff hat den „Literaturpreis für grotesken Humor“ erhalten. Meyerhoffs Romane seien große Literatur, die sich aus dem Sprechen und Erzählen und seinem exzessiven Spiel auf der Bühne entwickelt hätten, würdigte ihn der Regisseur Jan Bosse in seiner Laudatio am Samstag im Kasseler Rathaus. Der Stiftungsrat bezeichnete Meyerhoff als „Verausgabungskünstler“, der mit seinem literarischen Zyklus „Alle Toten fliegen hoch“ in das Zentrum der eigenen Biografie vorzudringen versuche. Dabei gehe es ihm „um Drastik, Körperlichkeit, Rhythmus und eine Gefühlsakrobatik ohne Netz und doppelten Boden“. Den Förderpreis Komische Literatur erhielt die Schriftstellerin Nele Pollatschek für ihr Komiktalent, wie die Stiftung Brückner-Kühner und die Stadt die Wahl begründeten. Dieses stelle sie in ihrer Erzählprosa unter Beweis, zuletzt mit ihrem Roman „Kleine Probleme“. Der Literaturpreis ist mit 10.000 Euro dotiert, der Förderpreis mit 3.000 Euro.

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