unterm strich:
Fastentuch aus Seidenpapier
Chemnitz wird zwar erst 2025 Europas Kulturhauptstadt. Doch schon jetzt gibt es dazu etliche Kunstaktionen. Dutzende Rechtecke aus hauchdünnem Seidenpapier hat Michael Morgner zusammengeklebt. Mit Druckplatten brachte der renommierte Chemnitzer Künstler erdige Farben von Ocker bis Braun auf. Entstanden ist ein etwa 5 mal 9 Meter großes Werk, ein sogenanntes Fastentuch. Derzeit hängt das schimmernde Riesenpapier im Freiberger Dom über dem Altar, knapp 40 Kilometer von Chemnitz entfernt. Fastentücher gehen vermutlich auf den Vorhang des jüdischen Tempels in Jerusalem zurück. In der Passionszeit verhüllen sie traditionell in Kirchen den Altarraum und verbergen bildliche Darstellungen von Jesus Christus. Während der 40 Tage von Aschermittwoch bis zum frühen Ostersonntag soll damit auch im Visuellen gefastet werden. Morgners seidiges Werk ist Teil des Kunstprojekts „Passion“ im Rahmen des sogenannten Purple Path, eines Skulpturen- und Kunstwegs der europäischen Kulturhauptstadt Chemnitz 2025.
Entdecker von Musikstars gestorben
Der Musikmanager Seymour Stein, der Musiker und Bands wie Madonna, die Talking Heads und die Ramones entdeckte, ist tot. Stein sei am Sonntag im Alter von 80 Jahren in Los Angeles an Krebs gestorben, berichteten zahlreiche US-Medien übereinstimmend unter Berufung auf seine Familie. Der 1942 in New York geborene Stein hatte sich schon als Teenager für Musik interessiert und erste Jobs beim Billboard-Magazin und dann bei Musikagenturen bekommen. Später hatte er sein eigenes Label gegründet und Alben von Bands wie den Ramones, den Talking Heads, den Pretenders, The Smiths oder The Cure veröffentlicht. 1982 veröffentlichte Stein auf seinem Label „Everybody“, die Debütsingle von Madonna, und half ihr so dabei, den Grundstein für ihre Karriere zu legen. Der vielfach ausgezeichnete Stein hatte bis zuletzt in der Branche gearbeitet.
taz lesen kann jede:r
Als Genossenschaft gehören wir unseren Leser:innen. Und unser Journalismus ist nicht nur 100 % konzernfrei, sondern auch kostenfrei zugänglich. Texte, die es nicht allen recht machen und Stimmen, die man woanders nicht hört – immer aus Überzeugung und hier auf taz.de ohne Paywall. Unsere Leser:innen müssen nichts bezahlen, wissen aber, dass guter, kritischer Journalismus nicht aus dem Nichts entsteht. Dafür sind wir sehr dankbar. Damit wir auch morgen noch unseren Journalismus machen können, brauchen wir mehr Unterstützung. Unser nächstes Ziel: 40.000 – und mit Ihrer Beteiligung können wir es schaffen. Setzen Sie ein Zeichen für die taz und für die Zukunft unseres Journalismus. Mit nur 5,- Euro sind Sie dabei! Jetzt unterstützen