unterm strich :
Auch auf dem Gebiet der Kulturpolitik hält sich Angela Merkel noch alles offen. Ziemlich unverbindlich blieb ihr Beitrag in der Zeitung des Deutschen Kulturrats, Politik und Kultur. Die Kanzlerkandidatin hält es darin für sinnvoll, dass die Bundestags-Enquetekommission „Kultur in Deutschland“ auch in der kommenden Legislaturperiode ihre Arbeit fortsetzt. „Dann können wir anhand konkreter Vorschläge sehen, welche Kompetenzen in welchen Bereichen gebündelt und wie die Rahmenbedingungen für Kunst und Kultur verbessert werden können.“ Die Enquetekommission hatte dafür plädiert, Kultur als Staatsziel ins Grundgesetz aufzunehmen. Dies sei „unvoreingenommen und sorgsam“ zu prüfen, so die CDU-Vorsitzende. Sprich: Erst mal abwarten, Leute!
Auch interessant: Bereits im Mittelalter gab es Buchrecycling. Viele Schriften aus Klosterbibliotheken besaßen nach der Reformation nur noch den Wert des Pergaments und wurden von weltlichen Institutionen wiederverwendet oder von fahrenden Händlern auf- und weiterverkauft. „Es war gängige Praxis, in Archiven und Amtsstuben damit Rechnungen und andere Akten einzuschlagen“, sagte eine Professorin namens Gerlinde Huber-Rebenich von der Universität Jena gestern der dpa. Im Schlossmuseum Sondershausen fand sie dafür vielfältige Belege.