piwik no script img

unterm strich

Pınar Karabulut bei den Nibelungen

Die Regisseurin Pınar Karabulut soll im kommenden Jahr die Wormser Nibelungenfestspiele inszenieren. Geplant sei die Uraufführung des Stücks „Brynhild“ der Dramatikerin Maria Milisavljević, gab die Festspielleitung bekannt. Für die kommende Saison seien „zwei der profiliertesten Theatermacherinnen ihrer Generation“ gewonnen worden, erklärte Intendant Nico Hofmann. In dem Stück werde die im Nibelungenlied lückenhaft dargestellte Beziehung zwischen der nordischen Königin Brünhild (Brynhild) und dem Drachentöter Siegfried (Sigurd) als Liebesgeschichte, Tragödie und Krimi neu erzählt. Karabulut gehört seit der Spielzeit 2020/2021 zum künstlerischen Leitungsteam der Münchner Kammerspiele.

Geschönte Memoiren

Der Architekt Philipp Oswalt ist nicht nur Professor für Architekturtheorie, sondern seit vielen Jahren auch ein Kritiker der Einflussnahme von Sponsoren im öffentlichen Raum. Letztes Jahr hatte er darauf aufmerksam gemacht, dass einer der Großspender für die rekonstruierte Fassade des Berliner Stadtschlosses, Ehrhardt Bödecker, sich in Schriften und Vorträger rechtsextrem geäußert hatte. Wilhelm von Boddien, Gründer des Fördervereins für das Stadtschloss, bestreitet das, zuletzt auch in seinen Memoiren. Dagegen ist Oswalt gerichtlich vorgegangen und konnte nun mitteilen: „Das Landgericht Berlin hat gegen eine Reihe von Formulierungen in Wilhelm von Boddiens jüngst erschienen Memoiren „Abenteuer Berliner Schloss: Erinnerungen eines Idealisten“ eine strafbewehrte Unterlassung verfügt, weil diese mehrere diskriminierende Falschaussagen über den Architekten und Publizisten Philipp Oswalt enthalten.“ Bereits im Juli hatte das Landgericht Berlin dem Vereinsvorsitzenden Richard Schröder untersagt, wahrheitswidrig zu behaupten, Oswalt hätte durch eine Verfälschung von ­Zitaten den Antisemitismus des Großspender Ehrhardt Bödecker selbst erfunden.

Läuse und Elfenbein

Israelische Forscher haben in Israel eine rund 3.700 Jahre alte Inschrift auf einem Läusekamm aus Elfenbein entdeckt. Es handele sich dabei um den ältesten geschriebenen Satz in kanaanitischer Sprache, der bisher in Israel gefunden wurde, teilte die Hebräische Universität Jerusalem (HU) am Mittwoch mit. „Möge dieser Stoßzahn die Läuse in Haar und Bart ausrotten“, steht demnach auf dem Fundstück, das auf etwa 1700 Jahre vor Christus datiert wird. „Die Inschrift ist ein direkter Beweis für die Verwendung des Alphabets im täglichen Leben vor etwa 3.700 Jahren. Dies ist ein Meilenstein in der Geschichte der menschlichen Fähigkeit zu schreiben“, teilte Josef Garfinkel von der HU mit. Darüber hinaus lasse der Fund darauf deuten, dass selbst Menschen mit hohem sozialen Status unter Läusen litten. Elfenbein war zu der Zeit ein sehr teures Material.

taz lesen kann jede:r

Als Genossenschaft gehören wir unseren Leser:innen. Und unser Journalismus ist nicht nur 100 % konzernfrei, sondern auch kostenfrei zugänglich. Texte, die es nicht allen recht machen und Stimmen, die man woanders nicht hört – immer aus Überzeugung und hier auf taz.de ohne Paywall. Unsere Leser:innen müssen nichts bezahlen, wissen aber, dass guter, kritischer Journalismus nicht aus dem Nichts entsteht. Dafür sind wir sehr dankbar. Damit wir auch morgen noch unseren Journalismus machen können, brauchen wir mehr Unterstützung. Unser nächstes Ziel: 40.000 – und mit Ihrer Beteiligung können wir es schaffen. Setzen Sie ein Zeichen für die taz und für die Zukunft unseres Journalismus. Mit nur 5,- Euro sind Sie dabei! Jetzt unterstützen