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Flötistin Oberlinger kritisiert Männer­dominanz im Klassikbetrieb

Die weltbekannte Blockflötistin Dorothee Oberlinger kritisiert trotz leichter Fortschritte eine anhaltende Männerdominanz im Klassikbetrieb. Früher hätten sich in den Meisterkursen die Schülerinnen um den Guru geschart, sagte die Leiterin der am Freitag beginnenden Musikfestspiele Potsdam Sanssouci dem Berliner Tagesspiegel. In den Hochschulen habe es „fantastische“ Musikerinnen gegeben, aber kaum Frauen auf den Lehrstühlen. „Das ändert sich allmählich. Aber es dauert: In Salzburg bin ich die einzige Professorin in der Bläserabteilung. Ich kämpfe dafür, dass es nicht so bleibt“, sagte die 1969 in Simmen im Hunsrück geborene Oberlinger, die als eine der weltweit besten Blockflötistinnen gilt. Sie begrüßt, dass im Rahmen der #MeToo-Debatte aktuell auch an Musikhochschulen vieles aufgearbeitet werde. So sei der englische Blockflötenprofessor Philipp Picket 2015 wegen sexuellen Missbrauchs verurteilt worden. Inzwischen gebe es etwa an der Guildhall School of Music and Drama, wo Picket lehrte, Sichtfenster in den Türen der Unterrichtsräume.

Kiewer Theater mit großem Zuschauerinteresse wiedereröffnet

Erstmals seit Beginn des russischen Angriffskriegs gegen die Ukraine hat es im Podil-Theater in Kiew wieder Aufführungen gegeben. Die Schauspieler traten am Sonntagabend vor ausverkauftem Haus auf, was Darsteller Jurij Felipenko nicht unbedingt erwartet hatte. „Wir fragten uns, wie es sein würde, ob Zuschauer während des Kriegs kommen, ob sie überhaupt an Theater denken, ob es für sie von Interesse ist“, sagte er. „Und wir waren froh, dass die ersten drei Stücke ausverkauft waren.“ Das Theater biete fürs Erste Inszenierungen mit wenigen Darstellern dar. Sein Kollege Kostja Tomljak sagte, er habe zunächst mit Auftritten in Kriegszeiten gezögert. Doch die zunehmende Zahl von Rückkehrern nach Kiew, seitdem sich dort weniger Kampfhandlungen ereignen, habe ihn davon überzeugt, dass es nötig sei, auf die Bühne zu gehen. „Man lebt weiter, auch wenn man nie vergisst, dass es den Krieg gibt.“ Das Theater im Bezirk Podil ist die jüngste Kultureinrichtung in der Hauptstadt, die ihren Betrieb wieder aufnahm. Ende Mai öffneten Kinos und die Nationaloper ihre Pforten.

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