unterm strich:
Kabarettist Hans Scheibner gestorben
Hans Scheibner starb am Montag 85-jährig nach kurzer Krankheit in Hamburg, wie seine Familie mitteilte. Scheibner feierte Erfolge als Musiker und Kabarettist, der Titelsong seines Albums „Achterndiek“ wurde zum Hit der Anti-Atomkraft-Bewegung. Auch für andere Hamburger Bands komponierte er erfolgreich Songs, darunter etwa „Schmidchen Schleichers“, mit dem der Sänger Nico Haak 1976 einen Top-Ten-Hit landete. Von 2001 bis 2006 liefen seine Politsatiren „Walther und Willy“ im NDR. Als Kabarettist polarisierte er mit politischen Aussagen, die nicht allen gefielen. Seine Satiresendung „scheibnerweise“, die seit 1979 in der ARD lief, wurde für einige Jahre unterbrochen, nachdem er in einer Talkshow Soldaten als Mörder bezeichnet hatte.
Offener Brief freier darstellender Künstler:innen
Rund 1.200 freie darstellende Künstler:innen wenden sich in einem offenen Brief an Kulturstaatsministerin Claudia Roth (Grüne). Das Schreiben wurde ihr am Mittwoch im Rahmen der Verleihung des Tabori-Preises von den Performance-Kollektiven andcompany&Co und She She Pop stellvertretend überreicht. Die freischaffenden Künstler:innen fürchten nach dem Auslaufen der coronabedingten Förderungen um ihre Existenz und fordern eine strukturelle Veränderung in der Förderung der freien Szene. Während der Pandemie seien die prekären Arbeitsbedingungen wie auch die strukturellen Schwächen im System der Kunstförderung besonders deutlich geworden. Die freie Szene sei außerdem im Vergleich mit staatlichen Institutionen unterfinanziert, so die Verfasser:innen. Die Kulturstaatsministerin solle daher im bevorstehenden neuen Haushaltsentwurf „eine kontinuierliche bundesweite Stärkung der Freien Künste ermöglichen“.
Zwei Preise für Schriftstellerin Katerina Poladjan
Mit zwei Preisen wird die in Berlin lebende Autorin ausgezeichnet: Für ihren Roman „Zukunftsmusik“ bekommt Katarina Poladjan den mit 11.111 Euro und 111 Flaschen Riesling dotierten Rheingau-Literatur-Preis, wie das Rheingau-Musik-Festival am Mittwoch mitteilte. Zudem erhält sie den mit 5.000 Euro dotierten Dresdner Chamisso-Preis.
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