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Wiederentdeckter Tizian im Dorotheum
Die büßende Magdalena war das erfolgreichste Bildthema im Schaffen von Tiziano Vecellio, genannt Tizian (1485/90–1576), dem führenden Vertreter der venezianischen Malerei des 16. Jahrhunderts. Eine nun im Auktionshaus Dorotheum mit einem Schätzwert von 1 Million bis 1,5 Millionen Euro zum Verkauf angebotene Version der Maria Magdalena wurde erst jüngst von Kunsthistorikern entdeckt und ist das Highlight der Auktion Gemälde Alter Meister am 11. Mai im Dorotheum Wien. Das Bild hat eine geschichtsträchtige royale Herkunft, befand es sich doch in der Sammlung von Königin Christina von Schweden. Sie ging später in den Besitz des Herzogs Philipp II. von Orléans über. Seine Sammlung stellte, abgesehen von Europas großen historischen königlichen Sammlungen, die bedeutendste und berühmteste Kollektion westlicher Kunst dar, die je aufgebaut worden war. Möglicherweise gehörte das 115 x 96,7 Zentimeter große Bild ursprünglich zur Sammlung des Heiligen Römischen Kaisers Rudolf II. in Prag, von wo aus es nach der Plünderung Prags am Ende des Dreißigjährigen Krieges nach Schweden gelangt sein könnte.
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