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Mit einem Festakt wurde am Montag die ehemalige Görlitzer Synagoge als Kulturforum wiedereröffnet. Der monumentale Jugendstilbau war seit 1991 in mehreren Etappen für mehr als 12 Millionen Euro saniert worden. Die Görlitzer Synagoge hatte als einzige auf dem heutigen Gebiet des Freistaats Sachsen die Pogromnacht vom 9. November 1938 überstanden. Die jüdische Gemeinde in Görlitz wurde in der NS-Zeit aufgelöst. 1939 gehörten ihr noch rund 350 Mitglieder an. Seit 1963 gehört das Gebäude der Stadt. Kulturstaatsministerin Monika Grütters (CDU) hatte am Montagabend dazu aufgerufen, gegen Judenhass aufzustehen. Sie hoffe, dass die Geschichte des Ortes das Verantwortungsbewusstsein seiner Gäste schärft.
Das jüdische Erbe am Rhein etwa in Worms und Speyer, die im Mittelalter Zentren jüdischer Kultur und Gelehrsamkeit waren, könnten im Juli von der Unesco als Weltkulturerbe anerkannt werden. Der Grabstein ist mehr als 800 Jahre alt, die hebräische Inschrift verwittert: „Unser Meister Menachem, der Sohn des Jaakow, Vater der Weisheit, Lehrer, Ausleger und Dichter – und an nichts mangelte es ihm.“ Die Zeilen erinnern an Menachem ben Jaakow, einen einst berühmten Rabbiner. Seine letzte Ruhe fand er auf dem Heiligen Sand – dem ältesten erhaltenen jüdischen Friedhof Europas, in der rheinland-pfälzischen Stadt Worms.
Das verwunschene Gelände mit seinen rund 2.500 noch sichtbaren Grabsteinen ist seit jeher Pilgerziel frommer Juden aus aller Welt. Bald könnte es noch bekannter werden – falls die Unesco den Friedhof und andere Zeugnisse der jüdischen Kultur am Rhein als Welterbe anerkennt.
Bei einer Onlinetagung des Welterbekomitees der Unesco vom 16. bis 31. Juli soll nun nach jahrelanger Vorbereitung über den Antrag abgestimmt werden. „Wir fühlen uns schon lange als Stadt der Religionen“, erklärt der Wormser Oberbürgermeister Adolf Kessel (CDU) zur Begründung. Es gehe darum, das jüdische Erbe besser erhalten zu können.
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