unterm strich:
Urs Jaeggi, Künstler und Soziologe, gestorben
Es kommt nicht oft vor, dass ein Künstler mit 89 Jahren in der Streetart mitmischt, aber Urs Jaeggi war so einer. Letztes Jahr in Birkenwerder bei Berlin ließ er schwarze Gestalten über eine Mauer huschen und präsentierte eine Ausstellung in einem alten Wasserwerk, fast eine Ruine, in der er mit dem Vorhandenen arbeitete. Aus den Dingen lesen war eine seiner Stärken. Nichts war zu gering, um nicht noch etwas darzustellen. Am Samstag ist er in Berlin gestorben, seinem zweiten Lebensort neben Mexiko. Die bildende Kunst war sein Schwerpunkt in den letzten zwanzig Jahren, zuvor hatte er in Bochum und Berlin lange Jahre Politische Soziologie gelehrt und selbst viel dazu geschrieben. Auch Romane und Gedichte finden sich in seiner Werkliste.
Autorin Helen Meier gestorben
Die Schweizer Autorin Helen Meier ist im Alter von 91 Jahren gestorben. Sie gelangte erst in den 1980ern zu Bekanntheit und wurde dann zu einer wichtigen Stimme ihres Landes. Meier arbeitete ursprünglich als Lehrerin und in der Flüchtlingshilfe für das Rote Kreuz. In ihren Romanen und Erzählungen veranschaulichte sie stets die Nöte von Außenseitern und Ausgegrenzten, schrieb ihr Biograf Charles Linsmayer. „Das Glatte, Normale, Liebliche, Nette, Herzige interessiert mich nicht“, zitierte er Meier.
Kulturraum in Berlin
In Berlin ist ein neues Netzwerk entstanden, „Kultur Räume Berlin“, mit dem Ziel, Arbeitsräume für Kulturschaffende aus der freien Szene zur Verfügung stellen zu können. Berlins Kultursenator Klaus Lederer stellte es am Montag vor. Nach seinen Worten sollen bis zum Ende der Legislaturperiode 2.000 Räume für die künstlerische Arbeit gesichert werden. Gemessen am Bedarf könnten es aber auch gut doppelt so viele sein, fügte er hinzu.
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