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unterm strich

Streit über Europäische Kultur­hauptstadt

Die Entscheidung für Chemnitz als „Europäische Kulturhauptstadt 2025“ – wir berichteten am Dienstag – sorgt weiter für Streit. Gestern stimmte auch die Partei Die Linke im Sächsischen Landtag ein in die Kritik an der Vergabe. Der sächsischen Kulturministerin Barbara Klepsch (CDU) warf sie vor, die Lage herunterzuspielen. „Ganz so unumstritten, wie Klepsch die Öffentlichkeit glauben machen will“, sei es nicht, hieß es aus Fraktionskreisen. Die Kulturminister der Länder hatten zuvor eine Entscheidung über die offizielle Ernennung von Chemnitz zur Europäischen Kulturhauptstadt auf Anfang 2021 vertragt. Man wolle erst mit Sylvia Amann, Vorsitzende der Europäischen Jury, über die Vergabemodalitäten des Kulturhauptstadt-Titels, sprechen. Bayern hatte im Falle eines sofortigen Beschlusses der Kulturminister mit Veto gedroht. Dazu muss man wissen: Aus dem Freistaat Bayern zählte Nürnberg zu den Mitbewerbern. Sachsens Kulturministerin Barbara Klepsch erklärte: „Chemnitz ist zweifelsohne die Siegerstadt“, gleichzeitig sei es wichtig, „dass es keine Zweifel an der Ernennung gibt, deshalb nehmen wir uns die Zeit.“ Angefangen hatte alles mit einem Bericht in der Süddeutsche Zeitung, in dem von einem „fragwürdigen Netzwerk“ die Rede war, das hinter den Kulissen agieren würde. Es wird immer verfahrener, denn bei der taz meldete sich nun Uwe Ritzer, Autor des Textes in der Süddeutschen Zeitung. Er sei „kein Nürnberger, nicht dort aufgewachsen oder ansässig“, teilte er mit. In seinem Reporterprofil steht allerdings: „Uwe Ritzer, Jahrgang 1965, ist Wirtschaftskorrespondent und Investigativ-Reporter mit Sitz in Nürnberg.“

Berlinale im Stream

Die Internationalen Filmfestspiele Berlin stehen 2021 wegen der Coronapandemie vor Veränderungen. Die 71. Ausgabe „wird eine andere Berlinale sein“, sagte ein Berlinale-Sprecher am Donnerstag auf epd-Anfrage. Details dazu sollten noch bekannt gegeben werden. Zuvor hatte das US-Branchenblatt Variety berichtet, dass wegen der hohen Zahl an Covid-19-Infektionen in Deutschland das traditionelle Filmfestival nicht wie geplant stattfinden werde. Stattdessen sei ein virtueller Filmwettbewerb Anfang März ausschließlich für Branchenvertreter und parallel zum online stattfindenden „European Film Market“ geplant. Anfang Juni könnten in einem „Mini-Festival“ eine Reihe von Weltpremieren in Berlin gezeigt werden.

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