unterm strich:
Museum in Oxford entfernt Schrumpfköpfe
Eine berühmte Sammlung von Schrumpfköpfen aus Südamerika und anderen menschlichen Überresten des Pitt-Rivers-Museums der Universität Oxford wird nicht mehr ausgestellt. Die Stücke kommen ins Magazin. Nachforschungen unter Besuchern hätten ergeben, dass diese solche Ausstellungsstücke als Beleg dafür betrachteten, dass andere Kulturen brutal, primitiv oder grausam seien, sagte Museumsdirektorin Laura Van Broekhoven. „Statt unsere Besucher in die Lage zu versetzen, die Daseinsweisen anderer tiefer zu verstehen, haben die Auslagen rassistische und stereotype Denkweisen verstärkt, die den heutigen Werten des Museums zuwiderlaufen“, sagte sie.
Schrumpfköpfe wurden von einigen indigenen Bewohnern Südamerikas aus den Köpfen getöteter Feinde hergestellt. Die Stücke im Pitt-Rivers-Museum gehören zu einer 130 Jahre alten Sammlung und wurden zur Zeit des britischen Kolonialreichs nach Großbritannien gebracht. Das Pitt-Rivers-Museum verfügt über insgesamt etwa 2.800 solcher Objekte und hat angekündigt, weltweit Kontakt mit den Nachkommen der Völker aufzunehmen, von denen sie stammen, um mit ihnen über den Umgang mit den Stücken zu beraten.
Chorfenster von Gerhard Richter
Drei neue Kirchenfenster von Gerhard Richter werden am Donnerstag im Benediktinerkloster im saarländischen Tholey enthüllt. Sie erinnern an ein Kaleidoskop voller Farben- und Formenspiele. Richter, der schon für den Kölner Dom Kirchenfenster gestaltet hat, hat den Mönchen in der Benediktinerabtei St. Mauritius seine Kunst geschenkt.
Die Motive auf den jeweils 1,95 mal 9,30 Meter großen Chorfenstern stammen aus seinem Künstlerbuch „Patterns“ und sind in München in den Glaswerkstätten Gustav van Treeck gefertigt worden. Tholey gilt mit der urkundlichen Ersterwähnung im Jahr 634 als ältestes Kloster Deutschlands. Heute leben zwölf Mönche aus fünf Nationen in der saarlandweit einzigen Abtei.
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