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Orbán-Regierung schließt Lukács-Archiv

Trotz internationaler Protest wurde das Archiv des jüdischen Philosophen Georg Lukács in Budapest geschlossen. Der a­ntisowjetische, marxistische Philosoph hatte sehr großen Einfluss auf die Neue Linke. Vor allem die Frankfurter Schule profitierte von seinen Studien zur Verdinglichung etc., wie auch die im letzten Jahr verstorbene Ágnes Heller, die zum sogenannten Lukács-Kreis gehörte. Lukács war einer der intellektuellen Anführer des Budapester Aufstands 1956. Das Archiv befand sich in der ehemaligen Wohnung des Philosophen, wo er die letzten 20 Jahre seines Lebens verbracht hatte. Nach seinem Tod im Jahr 1971 wurde es dort von der ungarische Akademie der Wissenschaften eingerichtet und wurde zum Archiv für Forschung und Lehre. Bereits Anfang August hat es die Orbán-Regierung nun geschlossen. Ein Ort des Gedenkens an einen jüdischen und zudem marxistischen Philosophen darf es ihr zufolge nicht geben. Ein Teil der Bibliothek wurde von der Regierung bereits entfernt, heißt es aus Ungarn. Die Schikanen gegen das Erinnern an den Philosophen und die Behinderung der Lukács-Forschung nahm die rechte Orbán-Regierung bereits zwei Jahre nachdem sie an die Macht gelangt war, 2012, in Angriff, als sie aus unersichtlichen Gründen zunächst die beiden Bibliothekare des Archivs entließ und den Etat der Akademie zusammenstrich. 2017 dann, wurde die Lukács-Statue im Budapester Szent-István-Park entfernt und durch ein Denkmal für Bálint Hóman, unter dessen Verantwortung und Mithilfe 400.000 Juden nach Auschwitz deportiert wurden, ersetzt. Lukács, der einen Weg zwischen Kommunismus und Kapitalismus suchte, der 1919 und 1956 Kulturminister war, ist für Orbán und seine Leute ein „kommunistischer Mörder“.

New York fährt Kultur wieder hoch

In New York können von 24. August an Museen wieder öffnen. Dabei gelten Maskenpflicht und vorgeschriebene Laufwege. Die Museen dürfen nur höchstens ein Viertel der üblicherweise erlaubten Zahl an Besuchern einlassen und müssen zeitgebundene Tickets verkaufen. Die Coronakrise hat die Kulturbranche der Stadt hart getroffen. Museen in New York sind seit März geschlossen, die Broadway-Theater und die Metropolitan Opera haben alle Veranstaltungen bis zum Ende des Jahres abgesagt. Nach oft über 6.000 Neuinfizierten täglich in der Hochphase wurden seit Anfang Juni an keinem Tag mehr als 500 Neuinfektionen bestätigt. Während seitdem landesweit die Fallzahlen stark ansteigen, blieben diese bisher in New York weiter stabil.

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