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Schenkung des Zigarettenetuis von Hannah Arendt

Eine Großnichte von Hannah Arendt (1906–1975) hat dem Deutschen Historischen Museum in Berlin (DHM) eine größere Schenkung aus dem persönlichen Besitz der deutsch-amerikanischen jüdischen Philosophin gemacht. Die Schenkung der Judaistin Edna Brocke umfasst Presse-, Audio- und Filmmaterial sowie zahlreiche Gegenstände aus dem persönlichen Besitz Hannah Arendts, wie das DHM am Freitag in Berlin mitteilte. Einige der Schenkungsobjekte sind Exponate der Ausstellung „Hannah Arendt und das 20. Jahrhundert“, die wegen der Coronapandemie derzeit nur auszugsweise online zu sehen ist. Die erstmals in einem Museum gezeigten persönlichen Gegenstände Arendts, darunter ein elegantes Pelzcape, ihre Aktentasche mit Monogramm oder ihr Zigarettenetui, eröffnen laut DHM auch einen persönlichen Zugang zur der politischen Theoretikerin. Eine Besonderheit der Schenkung sei zudem die Minox-Kamera Arendts, die zusammen mit Originalnegativen und bisher nicht publizierten Fotoabzügen im Zentrum eines eigenen Ausstellungskapitels stehe.

Wegen Corona: Kunst bleibt in Köln

Am 1. März ist im Kölner Museum Ludwig eine Ausstellung über den Konzeptkünstler Wade Guyton zu Ende gegangen – doch die rund 200 Leihgaben aus den USA stehen immer noch im Museum. Die Kosten für den Rücktransport seien aufgrund der zusammengestrichenen Flüge jetzt massiv von 75.000 auf 330.000 Euro gestiegen. Das sei allerdings noch nicht einmal der ausschlaggebende Grund, sagte Direktor Yilmaz Dziewior der dpa. „Es ist sicherer, wenn die Arbeiten bei uns sind, als wenn sie irgendwo im Transit stehen.“ Ausgeliefert würden sie derzeit sowieso nicht. Das Vorgehen sei mit Museen und privaten Leihgebern abgesprochen worden

Evelyn Richter bekommt neuen Becher-Preis

Die Stadt Düsseldorf vergibt erstmals einen nach den Fotokünstlern Bernd und Hilla Becher benannten Preis. Den mit 15.000 Euro dotierten Preis für ihr Lebenswerk erhält die in Bautzen geborene Fotografin Evelyn Richter (90), wie die Stadt am Donnerstag mitteilte. Die Jury erklärte, als visuelle Chronistin richte die lange in Leipzig tätige Fotokünstlerin den Blick auf ostdeutsche Arbeits- und Alltagswelten. „In ihrer Offenheit und Unvereinnahmbarkeit liegt die große Aktualität von Evelyn Richters fotografischer Haltung“, lautete die Begründung. Der mit 5.000 Euro verbundene Förderpreis wurde dem Briten Theo Simpson (33) zugesprochen. Die Preise sollen alle zwei Jahre vergeben werden. Der genaue Termin der Verleihung an die ersten beiden Preisträger steht noch nicht fest.

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