unterm strich:
Als erstes Hollywood-Studio macht Universal Pictures wegen der Coronavirus-Pandemie mehrere aktuelle Filme auch per Streaming verfügbar. Der Preis wird in den USA mit 20 Dollar für eine Leihdauer von 48 Stunden deutlich höher ausfallen als bei den typischen Heimvideo-Zeitfenstern. Universal hoffe zwar, dass Menschen weiter ins Kino gehen – verstehe aber, dass dies in vielen Regionen der Welt immer schwieriger werde, so Firmenchef Jeff Shell in einer am Montag verbreiteten Stellungnahme. Zunächst werden in den USA Filme wie „The Hunt“ und „Emma“ in den Heimverleih kommen, die seit einigen Wochen in den Kinos waren. Auch der für April angesetzte Animationsfilm „Trolls World Tour“ soll in das Streamingangebot kommen. Das Vorgehen in anderen Ländern blieb zunächst unklar. Wegen der Coronavirus-Ausbreitung schließen Filmtheater an vielen Orten vollständig. Mehrere Kinostarts – wie der des nächsten Bond-Films – wurden um Monate verschoben. Zudem wurden auf breiter Front Dreharbeiten ausgesetzt. Der Filmindustrie droht eine beispiellose Krise: Über die nächsten Monate könnten die Einbußen um die 20 Milliarden Dollar erreichen, schrieb das Branchenblatt Hollywood Reporter. Die Industrie ist seit Jahren unter Druck durch Streaming und Filmpiraterie – und klammert sich bisher an das Prinzip, neue Streifen erst mehrere Monate nach dem Kinostart online verfügbar zu machen. In der Branche wird auch befürchtet, dass es nach einer zeitweisen Aufweichung dieser Regel kein zurück mehr geben könnte und die Kinos weiter an Bedeutung verlieren.
taz lesen kann jede:r
Als Genossenschaft gehören wir unseren Leser:innen. Und unser Journalismus ist nicht nur 100 % konzernfrei, sondern auch kostenfrei zugänglich. Texte, die es nicht allen recht machen und Stimmen, die man woanders nicht hört – immer aus Überzeugung und hier auf taz.de ohne Paywall. Unsere Leser:innen müssen nichts bezahlen, wissen aber, dass guter, kritischer Journalismus nicht aus dem Nichts entsteht. Dafür sind wir sehr dankbar. Damit wir auch morgen noch unseren Journalismus machen können, brauchen wir mehr Unterstützung. Unser nächstes Ziel: 40.000 – und mit Ihrer Beteiligung können wir es schaffen. Setzen Sie ein Zeichen für die taz und für die Zukunft unseres Journalismus. Mit nur 5,- Euro sind Sie dabei! Jetzt unterstützen