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Am Sonntag, den 13. Oktober, will das Kino ein Zeichen für eine offene Gesellschaft setzen. „Am Europäischen Kinotag feiern wir die Freiheit der Kunst mit vielen großartigen Filmen und gemeinsam mit Künstlern wie Sandra Hüller oder den Regisseuren Jean ­Pierre und Luc Dardennes“, teilte der Präsident des internationalen Arthouse-Kinoverbands Cicae, Christian Bräuer, in Berlin mit.

Geplant sind Sondervorstellungen und Diskussionen. Rund 700 Kinos in verschiedenen Ländern beteiligen sich, darunter etwa 200 in Deutschland. Aber auch aus den Amerika undNordafrika seien Häuser dabei. In Deutschland hat Kulturstaatsministerin Monika Grütters die Schirmherrschaft.

„Viele Kulturschaffende beneiden uns in Europa um die Freiheit und Offenheit unserer Gesellschaft“, teilte Bräuer mit, der auch Vorstand des deutschen Verbands AG Kino – Gilde deutscher Filmkunsttheater ist. „Wir laden die Menschen deshalb auch ein, darüber nachzudenken, dass diese Freiheit nicht selbstverständlich ist, sondern dass wir sie alle immer wieder verteidigen müssen!“

Mit einer Tasse Kaffee und einem handgeschriebenen Brief startet der neue Burgschreiber von Beeskow, Stefan Hornbach, in den Tag. Fünf Monate lang wird der Schriftsteller, der sonst in Berlin lebt, in dem historischen Ambiente der Burg im Kreis Oder-Spree wohnen und arbeiten.

„Ich werde meinen ersten Roman beenden“, sagte Hornbach, der am kommenden Freitag offiziell sein Amt antritt. Dabei liest er aus dem Romanmanuskript und seinen bisherigen Theaterstücken vor. Die Jury, die ihn als mittlerweile 27. Burgschreiber auswählte, überzeugte er mit emotionalen, dynamischen und kraftvollen Texten, hieß es vom Kultur- und Ausstellungszentrum Burg Beeskow. „Ich habe mich sehr gefreut, hierherzukommen“, sagte er. Die nächsten fünf Monate wird er in einem 100-Seelen-Dorf leben und arbeiten. 1.000 Euro erhalte er monatlich.

Hornbach studierte Theaterwissenschaften, Psychologie, Neuere deutsche Literatur und Schauspiel. Heute ist er Teil der Theater- und Filmgruppe „Kollektiv Eins“. Mit seinem Theaterstück „Über meine Leiche“ gewann er 2015 den Osnabrücker Dramatikerpreis. Hornbach wirkte an Produktionen unter anderem im Deutschen Theater Berlin, Burgtheater Wien und Theater Osnabrück mit. Bisher schrieb der 1986 in Speyer geborene Autor hauptsächlich Theaterstücke. Sein Roman wird gleichzeitig auch Abschlussprojekt für seinen Masterstudiengang „Literarisches Schreiben“ in Leipzig sein.

Die Buchmesse steht an und der diesjährige Ehrengast Norwegen bringt nicht nur Literatur nach Frankfurt. Auch in vielen Museen präsentiert das Land in diesem Herbst seine Kultur. Als letzte Ausstellung einer Reihe von Sonderschauen wurde am Mittwoch im Museum Angewandte Kunst das „House of Norway“ präsentiert. Zu sehen sind Kunst, Design, Kunsthandwerk und Architektur aus dem hohen Norden. Die Ausstellung ist ab Freitag zugänglich. Ebenfalls Gäste aus Norwegen haben unter anderem die Kunsthalle Schirn, das Fotografie-Forum und das Deutsche Architektur-Museum.

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