unterm strich:
Weil die Ausstellung zeitgenössischer Kunst, als sie 1994 zum ersten Mal stattfand, in einer halbfertigen Halle unterkam, hieß sie schlicht „Rohkunstbau“. Das war in Groß Leuthen im Unteren Spreewald. Danach residierte sie im dortigen Wasserschloss, bevor sie, als Brandenburgs „Mini-Documenta“ apostrophiert, dann überhaupt von einem Schloss zum anderen zog
Nun muss die 25. Edition der Ausstellung mit dem Titel „Inside Out – Outside in / Innenwelten – Außenwelten“, die in Lieberose am Rande des Spreewaldes projektiert war, abgesagt werden. Der langjährige Träger der Ausstellung, die Heinrich-Böll-Stiftung Brandenburg, zog sich aus dem Projekt zurück.
„Ausgerechnet jetzt einen der wenigen unabhängigen, international beachteten Kunstorte im Osten Deutschlands austrocknen zu lassen, ist ein trauriger Skandal“, sagt zu Recht der Maler Norbert Bisky. Der Rohkunstbau-Erfinder, Arvid Boellert, will sie aber nächstes Jahr wieder an den Start bringen.
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