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Archiv-Artikel

unterm strich

Vom Weltjugendtag in Köln schickt unser Kulturkorrespondent Ralf Niemszyk folgende erste Eindrücke: „Die Weltjugendtagswelle rollt. Bei all der frömmelnden Glückseligkeit, die in ihrer leeren Event-Besoffenheit der Love Parade (Gasmasken- und Wasserpistolen-Phase) um nichts nachsteht, muss man die ‚harten‘ Glaubensthemen bislang mit der Lupe suchen. Kein Opus-Dei-Geraune im offiziellen Programm, keine weihrauchschwangeren Tempelritterrunden, stattdessen lasche Diskussionsrunden von TeenSTAR Germany (klingt irgendwie nach Porno …) am Mittwoch im Bonner Jugendheim St. Johann Baptist: ,Sexuality: a precious gift from God‘. Kurzbeschreibung: ,Welcome: Enjoy your development and the precious gift that is sexuality.‘ Na, dann mal prost!“ Morgen mehr.

Rückschlag bei der Digitalisierung des literarischen Kanons: Google, die weltgrößte Internet-Suchmaschine, setzte das Scannen urheberrechtlich geschützter Bücher zum Aufbau digitaler Bibliotheken vorerst aus. Grund sind Proteste von Verlagen. Google hatte zunächst geplant, 15 Millionen Bücher aus fünf Bibliotheken in den USA und Großbritannien zu scannen. Die Verlage befürchten, dass die Digitalisierung zu Raubkopien und illegaler Verbreitung der Bücher führt – ähnlich, wie dies die Musikindustrie mit CDs erlebt hat. Außerdem argumentieren sie, dass Google vom virtuellen Bücherangebot profitieren dürfte, aber bisher keine Zahlung von Tantiemen angeboten hat. Google hatte vor einem halben Jahr mit dem Scannen der ersten Bücher begonnen. Dazu zählen auch urheberrechtlich geschützte Bücher der Universitätsbibliotheken Harvard, Stanford und Michigan. Nun haben die Verlage bis November Zeit mitzuteilen, welche Bücher sie nicht digitalisiert haben wollen.