unterm strich:
Serebrennikow erhält russischen Filmpreis
Für seinen Kinofilm „Leto“ ist der unter Hausarrest stehende russische Starregisseur Kirill Serebrennikow mit der „Nika“, einem der wichtigsten Filmpreise seines Landes, ausgezeichnet worden. „Ich hoffe ernsthaft, dass es das letzte Mal ist, dass der große Künstler Kirill Serebrennikow seinen eigenen Preis nicht abholen kann“, sagte der Produzent des Films, Ilja Stewart, bei der Verleihung der „Nika“ für die beste Regiearbeit am Samstagabend in Moskau. Serebrennikow wurde im Sommer 2017 wegen angeblicher Unterschlagung von Fördergeldern bei den Dreharbeiten zu „Leto“ festgenommen. Seitdem befindet er sich im Hausarrest. Den Film, der die Geschichte des sowjetischen Rockstars Wiktor Zoi erzählt, stellte er in seiner Wohnung fertig. Serebrennikow bestreitet die Vorwürfe vor Gericht vehement. Zahlreiche renommierte Künstler in Russland und auch in Deutschland haben sich für den 49-Jährigen eingesetzt.
Archiv in Hemingways Finca
Der Nachlass von Ernest Hemingway (1899–1961) wird künftig im ehemaligen Anwesen des US-Schriftstellers in Kuba gepflegt. Ein Archiv mit Beständen des Literatur-Nobelpreisträgers wurde am Samstag in seinem einstigen Wohnsitz in der Hauptstadt Havanna eröffnet, wie die nach dem Anwesen benannte Stiftung „Finca Vigía“ mitteilte. Bei der Eröffnung des Archivs übte der demokratische US-Kongressabgeordnete James McGovern heftige Kritik an der Kuba-Politik der Regierung von Präsident Donald Trump. Es gebe „keinen guten und vernünftigen Grund“, warum die beiden Staaten keine normalen Beziehungen unterhalten sollten, sagte McGovern. Gladys Collazo, Leiterin des kubanischen Rats für Kulturerbe, bezeichnete die Einrichtung des Archivs als Resultat der Zusammenarbeit zwischen „Menschen guten Willens, die jedem Druck standhalten“. Der kulturelle Austausch der beiden Staaten sei eng mit den politischen Beziehungen verknüpft.
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