unterm strich :
Sorgen im Vorfeld des morgen beginnenden Filmfestivals von Venedig: In seinem zweiten Jahr als Festivaldirektor muss Marco Müller mit erheblich verstärkten Sicherheitsvorkehrungen umgehen. Was nicht leicht sein wird. Schon im vergangenen Jahr ärgerten sich Publikum und Filmkritiker über das Organisationschaos – und da gab es noch nicht einmal die mittlerweile obligatorischen umfangreichen Sicherheitschecks. Bei der Eröffnung am Mittwoch mit Tsui Harks Schwertkämpferfilm „Seven Seconds“ werden die Ehrengäste und Journalisten Kontrollen wie in einem Flughafen über sich ergehen lassen müssen. Schon das könnte, wie dpa in einem Hintergrundbericht anmerkt, zu peinlichen Verspätungen führen. Marco Müller hat die Vorkehrungen denn auch schon mal als „ziemlich lästig“ bezeichnet. Aber ändern wird er daran wohl nichts können. Laufen wird das Festival übrigens bis zum 10. September, die taz wird – na klar! – täglich davon berichten.
Mal ein bisschen PR für Kafkaologen: An Kundige und Neueinsteiger gleichermaßen richtet sich eine neue Internetseite über den großen armen Schriftsteller Franz K. Unter www.franzkafka.de finden sich nicht nur ein Lebenslauf mit Links zu wichtigen Menschen in Kafkas Leben und umfangreiche Informationen über sein Werk, seine Familie, Freunde und Frauen, sondern auch weniger bekannte Details aus seinem Leben. So werden in der Rubrik „Was Sie schon immer über Kafka wissen wollten“ zum Beispiel die Fragen erörtert, ob es eine Geschichte von Kafka gibt, die gut ausgeht, und warum der Autor und Versicherungsangestellte nicht zum Militär musste. In der Abteilung „Fundstücke“ kann man Kafka als imaginären Schwimm-Olympiasieger erleben, aber auch seine Testamentsverfügungen lesen, die er an seinen Freund Max Brod schickte. Entwickelt hat die mit zahlreichen weiterführenden Links versehene Seite der Kafka-Experte Rainer Stach, dessen hoch gelobte Biografie „Kafka. Die Jahre der Entscheidungen“ im S. Fischer Verlag erschien, im Auftrag der S. Fischer Stiftung (Frankfurt am Main).
Und dann wirft die nächste Popkomm noch Schatten und Pressemitteilungen voraus. Also, vom 14. bis zum 16. September werden 1.500 Künstler aus 23 Ländern auftreten. Insgesamt 80 Veranstaltungen mit 400 Stunden Musik an 21 Veranstaltungsstätten stehen auf dem Programm. Der Popkomm-Eventmanager Dirk Schade sagte, dass es darum gehe, „neue und spannende Künstler möglichst hautnah zu entdecken“. Wie schön! Das deckt sich doch prima mit unseren Erwartungshaltungen. Mal sehen, was dabei rumkommt.