unterm strich :
Eigentlich sollte und wollte an dieser Stelle sich ja niemand mehr über diese weltberühmte Rentnerband äußern. In Anbetracht der Tatsache, dass sich aber an der Meldungsfront sonst nichts tut, sei noch einmal auf den unfassbaren Aufwand hingewiesen, mit dem die Plattenfirma der Rolling Stones versucht, deren neue Platte zu schützen. Nicht dass der Popredakteur sich hier beschweren möchte, er lehnt es nämlich ohnehin ab, sich diesem ganzen Trara mit Prelistening Sessions und exklusiven Einladungen auszusetzen – und wenn es um das neue Stones-Album geht sowieso. Trotzdem sei hier noch einmal angemerkt, dass die Stones und ihr Management und ihre Plattenfirma einen gigantischen Knall haben. Man stelle sich vor: Jeder Journalist, der die Prelistening Session zum neuen Stones-Album betrat, musste seine Tasche kontrollieren lassen. Dann wurde er von einem Sicherheitsdepp mit einem Metalldetektor durchleuchtet. Und als wäre das nicht genug (hey, es geht hier um 70 Minuten grundsoliden Bahnhofskneipenrock, nicht mehr und nicht weniger): Man musste außerdem eine Erklärung unterschreiben, in der man versicherte, dass man im Fall, dass es einem wider Erwarten doch gelänge, ein Aufnahmegerät in den Aufführungssaal zu schmuggeln (im Hintern etwa), seinen Mitschnitt nicht ins Netz stellen werde. Spinnen die? Sind die verrückt? Was soll denn der Unfug? Solche Platten besprechen wir nicht. Aus Prinzip. Weil das nicht das ist, was wir hier wollen und warum wir diese Zeitung machen. Sollen sie in ihren Gated Communities verrecken. Und an ihren überkommenen Rock-’n’-Roll-Posen ersticken.
Noch mal Geld: Eine Klage um Tantiemen aus der „Herr der Ringe“-Trilogie hat den amerikanischen Filmproduzenten Saul Zaentz um Millionen reicher gemacht. Wie Variety berichtete, haben sich das Studio New Line Cinema und der legendäre Produzent von Filmen wie „Einer flog über das Kuckucksnest“ und „Der englische Patient“ nun außergerichtlich auf eine Entschädigung geeinigt, deren Höhe allerdings nicht genannt wurde. Zaentz hatte 2004 zusätzliche Tantiemen in Höhe von 20 Millionen Dollar gefordert. New Line habe ihm Einnahmen vorenthalten, argumentierte der 84-Jährige. Das Studio zahlte ihm zuvor bereits 168 Millionen Dollar Gewinnbeteiligung. Dafür trat Zaentz seine Verfilmungsrechte an der Tolkien-Trilogie ab, die er sich in den Siebzigerjahren gesichert hatte. Bei der „Herr der Ringe“-Inszenierung durch den Neuseeländer Peter Jackson wirkte der Produzent selbst allerdings nicht mit. Die drei Folgen des Fantasy-Abenteuers spielten weltweit knapp 3 Milliarden Dollar ein.