unterm strich: Keine Obergrenze bei Alexander Kluge und der neuen „lit.Ruhr“
Der Schriftsteller und Filmemacher Alexander Kluge bekommt den Jean-Paul-Preis des Freistaates Bayern für sein literarisches Gesamtwerk. „Alexander Kluge ist eine Ausnahmepersönlichkeit des zeitgenössischen Geisteslebens und Aufklärer der Gegenwart“, sagte Bayerns Kunstminister Ludwig Spaenle von der CSU, die in diesem Fall keine Obergrenze gegen zu viel Intellektualität festsetzen will. Die Jury lobte das vielschichtige Werk des 85-Jährigen. Er sei ein großer Autor und Aufklärer. „Seine Texte geben zu denken und fordern auf zur geistigen Selbstständigkeit“, heißt es in der Begründung.
Der Adolf-Grimme-Preisträger Kluge gilt als Chronist, der in seinen Geschichten persönliche Erinnerungen mit historischen und aktuellen Ereignissen verwebt. Zu seinen Büchern zählen unter anderem die „Chronik der Gefühle“ und „Kongs große Stunde – Chronik des Zusammenhangs“. Als Filmemacher zählte er zu den Initiatoren des Oberhausener Manifests und schuf Filme wie „Die Artisten in der Zirkuskuppel: ratlos“. Der Jean-Paul-Preis ist mit 15.000 Euro dotiert und wird alle zwei Jahre vergeben. Preisträger sind etwa Friedrich Dürrenmatt, Botho Strauß und Gerhard Polt. Jean Paul (1763–1825) war Schriftsteller.
Gleich mit rund 20.800 Besuchern startete das erstmals veranstaltete Literaturfestival „lit.Ruhr“. Trotz des Zulaufs: Eine Obergrenze soll es nicht geben.
Dafür gab es bei dem Ableger der traditionsreichen „lit.Cologne“ in der vergangenen Woche internationale Autoren wie Nick Hornby, Zadie Smith, Irene Dische und Donna Leon sowie deutschsprachige Schriftsteller wie Martin Suter, Uwe Timm, Robert Menasse und Alexander Kluge zu bestaunen und zu hören. Die Lesungen fanden in Essen, Duisburg, Bochum und Dortmund statt.
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