unterm strich :
Der Weltensammler sammelt Preise: Nach der Auszeichnung der Leipziger Buchmesse erhält der taz-Autor Ilija Trojanow nun auch den Berliner Literaturpreis der Stiftung Preußische Seehandlung. Am Mittwoch kann er die mit 30.000 Euro dotierte Auszeichnung im Berliner Roten Rathaus entgegennehmen, das wird sicher ein netter Abend. Ab April übernimmt der Schriftsteller zudem die Heiner-Müller-Gastprofessur für deutschsprachige Politik am Peter-Szondi-Institut der FU. Glückwünsche, und zwar für beides!
Und gleich geht’s mit Glückwünschen weiter. Den Leipziger Buchpreis zur Europäischen Verständigung teilen sich nämlich der Autor Gerd Koenen und der russische Philosoph Michail Ryklin. Koenen untersuchte in seinem letzten Buch „Der Russland-Komplex“ die deutsche Phobie vor dem Osten, Ryklin analysiert in seinem Essay „Das Recht des Stärkeren“ die russische Kultur in Zeiten der gelenkten Demokratie. Und, da wir gerade so schön dabei sind, gibt es gleich noch einen Preis zu vermelden, wenn auch nur einen undotierten. Gewonnen hat ihn der Schweizer Lorenz Langenegger. Er ist der Sieger beim Stücke-Wettbewerb der Berliner Schaubühne. „Rakows Dom“ heißt das Stück des 26-jährigen Zürchers, das vom Irrsinn des Glaubens an Geld und Macht handelt.
Ob mit diesem Titel der neue Trend zur Innerlichkeit bei den deutschsprachigen Stücken weitergeht? Das könnte die Jury des Stückemarkts des diesjährigen Berliner Theatertreffens beantworten, die sich durch sage und schreibe 500 Werke zu kämpfen hat. Vor allem aus Frankreich, der Türkei, den Niederlanden und England seien auffallend viele Stücke eingereicht worden. Fünf davon werden im Mai in einer szenischen Lesung vorgestellt. Sechs weitere Autoren dürfen an einem Workshop für Dramatiker mit John von Düffel teilnehmen.
Last but not least: In einem Fernsehstudio nahe Köln wird im kommenden Sommer das Haus der Buddenbrooks nachgebaut. Von Oktober an wird Heinrich Breloer dort den Familienroman von Thomas Mann neu verfilmen. 2008 soll der Stoff zunächst ins Kino kommen, später als Zweiteiler ins ARD-Programm.