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Archiv-Artikel

unterm strich

In Dresden haben sie heute bestimmt schlechte Laune: Die umstrittene Waldschlösschenbrücke im Welterbegebiet „Elbtal“ darf gebaut werden. Das entschied das Sächsische Oberverwaltungsgericht Bautzen. Eine anderslautende Entscheidung des Verwaltungsgerichts Dresden wurde damit geändert. Die Stadt muss demnach die Bauaufträge erteilen. Die Unesco hatte im Fall des Brückenbaus die weltweit erstmalige Aberkennung des Welterbetitels angekündigt. Dem sächsischen Innenminister Albrecht Buttolo (CDU) ist’s egal, er begrüßte in einer ersten Reaktion die Entscheidung.

Und noch mal Widerstreit zwischen Kulturerbe und aktuellen Nutzungsnotwendigkeiten: Die sanierte Herzogin-Anna-Amalia-Bibliothek in Weimar soll ab 1. Dezember und damit erst mehrere Wochen nach der offiziellen Eröffnung wieder für die Öffentlichkeit zugänglich sein. Zum Schutz der Kunst- und Buchschätze sei jedoch die tägliche Besucherzahl im historischen Rokokosaal auf täglich 300 Personen beschränkt, teilte die Klassik-Stiftung gestern mit. Die erforderlichen Zeitkarten zum Einzel- oder Gruppenbesuch könnten bereits ab Juni gebucht werden. Die Bibliothek soll nach zweijähriger Sanierung am 24. Oktober im Beisein von Bundespräsident Horst Köhler feierlich wiedereröffnet werden.

Und noch kurz zum Thema „Das Unvermeidliche geschieht“: Mit seinem neuen Album „12“ übernimmt Herbert Grönemeyer die Spitzenposition der deutschen Media Control Album Charts. Auch in den digitalen Verkaufscharts rangiert das Album auf Platz eins. Grönemeyer ist also so etwas wie der Kehlmann der deutschen Musik. Oder ist Kehlmann der Grönemeyer der Literatur? Jedenfalls sei ausgeplaudert, dass Kehlmann gerade Bart trägt. Sieht lustig aus.