unterm strich :
Siebenstellig! Es ist vollbracht. Wie der Rowohlt-Verlag gestern rundmailte, wird in diesen Tagen das einmillionste Exemplar von Daniel Kehlmanns Roman „Die Vermessung der Welt“ über den Ladentisch gehen. Das ist eine Marke, als ob der DAX über 10.000 Punkte geht, der Weitsprungweltrekord die 9-Meter-Marke überschreitet oder ein neues Grass-Buch mal weniger als hundert Kommentare nach sich zieht. Auf jeden Fall hat Kehlmann damit er so etwas VW-Käfer-Mäßiges (läuft und läuft und läuft) angenommen und das für neue deutsche Literatur übliche Maß gesprengt. Allerdings scheint sich nun die Verkaufswelle auch etwas abzuschwächen, in den Bestsellerlisten sackt Kehlmann gerade gehörig durch. Aber wetten, dass auf die Taschenbuchausgabe wieder ein Run einsetzt!
Seltsame Ansichten eines Malerfürsten: David Hockney sieht im iPod eine große Gefahr für die bildende Kunst. „Die Leute stöpseln ihre Ohren zu und gucken nicht mehr“, sagte der 69-Jährige gestern britischen Zeitungen. Das tragbare Gerät mache die Kunst kaputt, weil es dem visuellen Bewusstsein schade. „Wir leben nicht mehr in einem sehr bildlichen Zeitalter, deshalb ziehen sich die Menschen auch immer schlechter an.“ Mit Letzterem mag er recht haben. Aber Gefahr für die Kunst? Hey, es ist Kunst-Sommer, Herr Hockney! Vielleicht hätte man ihn irgendwohin einladen sollen.