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Archiv-Artikel

unterm strich

So kann es kommen: Der vom Verlag Friedrich Oetinger anlässlich des 100. Geburtstags von Astrid Lindgren ausgeschriebene Astrid-Lindgren-Preis wird nicht vergeben. Das gab die Jury nach Prüfung von über 600 eingereichten Manuskripten bekannt. Grund für diese Entscheidung ist, dass keines der Manuskripte die vom Verlag gewünschte literarische Qualität aufweisen konnte. „Das heißt natürlich nicht, dass keine gut geschriebenen Geschichten darunter waren. Ein Preisbuch, wie wir es uns im Geiste Astrid Lindgrens vorgestellt hätten, war jedoch leider nicht dabei“, so begründet Markus Niesen, Programmgeschäftsführer des Verlages Friedrich Oetinger und Juryvorsitzender, das Ergebnis. Der Verlag hat sich entschlossen, das Preisgeld in Höhe von 10.000 Euro an das neue SOS-Astrid-Lindgren-Kinderdorf zu spenden, das im Westen Zentralafrikas gebaut werden soll. Der Preis war vom Verlag zu Ehren der berühmten Kinderbuchautorin ausgeschrieben worden, die am 14. November dieses Jahres 100 Jahre alt geworden wäre. Womit immerhin vom Verlag erreicht ist, dass an die große schwedische Klassikerin keine zeitgenössische Autorin heranreicht. Glückwunsch!

Der Dichter und Mitbegründer des russischen Konzeptualismus, Dimitri Prigow, ist am Montag im Alter von 66 Jahren gestorben. Das meldete die Nachrichtenagentur RIA Nowosti. Prigow galt als einer der wichtigsten Poeten der postsowjetischen Ära. Er hat zahlreiche Bücher veröffentlicht und mit Live-Auftritten immer wieder Aufsehen erregt. Zusammen mit Lew Rubenstein galt er als führende Persönlichkeit des Konzeptualismus, der visuelle Performances als Kunstform in Russland etablierte. Prigow befand sich nach einem Herzinfarkt seit Anfang Juli in ärztlicher Behandlung.