unterm strich :
Namen „Fritzpunkt“, eine letzte Inszenierung fand einen Tag vor dem Tod der lange an einer Blutkrankheit leidenden Autorin statt. Elfriede Jelinek bekannte: „Es ist ein singuläres Werk, vor dem man nur stehen kann wie ein Gläubiger Muslim vor der Kaaba. Wahrscheinlich bin ich im Ganzen zu klein für Marianne Fritz, sie geht nicht in mich hinein.“ Die große Bedeutung ihres Werkes ist unter Kennern unbestritten. Dennoch konnte sich Marianne Fritz, die die Öffentlichkeit mied, nie bei einem größeren Publikum durchsetzen, beinahe alle ihre Bücher sind im Buchhandel vergriffen. Es bleibt nun eine Aufgabe der Germanistik und des Publikums, diese großartige Autorin wenigsten posthum für sich zu entdecken. (Sagt unser Autor Jörg Sundermeier zu Recht, der den Nachruf verfasste.)
Der Zentralrat der Juden in Deutschland hat ein für den Tag der Deutschen Einheit geplantes Konzert in der Berliner Philharmonie scharf kritisiert. Die Aufführung eines Konzerts des umstrittenen Komponisten Hans Pfitzner sei der „dreiste und gemeingefährliche Versuch, durch Provokation einen unbelehrbaren Antisemiten salonfähig zu machen“, erklärte der Vizepräsident des Zentralrats, Dieter Graumann, am Dienstagabend in Berlin.
Pfitzner (1869–1949) wird immer wieder wegen seine Nähe zum Nationalsozialismus kritisiert. Metzmacher hatte bereits im März angekündigt, in der laufenden Spielzeit mit dem Deutschen Symphonie Orchester nach „dem Deutschen in der Musik“ zu suchen. Er habe sich lange geweigert, Pfitzner-Werke zu dirigieren. Doch halte er es für wichtig, sich auch diesem umstrittenen Komponisten zu widmen, begründete Metzmacher damals seine Entscheidung, den Komponisten am Tag der Deutschen Einheit zu spielen.