unterm strich :
Der Widerstand gegen Haider weitet sich immer mehr aus. Zahlreiche internationale Chöre haben ihren Auftritt zur ersten „Chor-Olympiade“ in Linz wegen der Regierungsbeteiligung der rechtskonservativen FPÖ in Österreich abgesagt. Allein 28 Ensembles aus Israel hätten ihre Akkreditierung für den weltweit ersten Sängerwettstreit dieser Art zurückgezogen, teilten die Veranstalter am Montag im hessischen Pohlheim mit. Auch Chöre aus Brasilien, Argentinien, Portugal, USA und den Niederlanden wollen nicht mehr teilnehmen.
Ursprünglich hatten sich 354 Chöre aus 57 Ländern für den Wettbewerb vom 7. bis 16. Juli angemeldet, sodass die Organisatoren mit 18.000 Teilnehmern rechneten. Trotz der Absagen wollen die Veranstalter an dem Wettstreit festhalten, der seit immerhin drei Jahren vorbereitet wird.
Spendengelder positiv nutzen: Die Stiftung Weimarer Klassik kann ein umfangreiches Editionsprojekt über Goethes Werke mit Fördermitteln aus den USA fortführen. Das Projekt „Entstehung von Goethes Werken in Dokumenten“ wurde 1949 begonnen und musste später abgebrochen werden. Im Jahr 2000 stehen bislang 350.000 Mark für zwei Forschungsstellen im Goethe- und Schiller-Archiv zur Verfügung, teilte die Stiftung mit. Sie stammen aus einem Spendenfonds, den die in den USA lebende Literaturwissenschaftlerin Katharina Mommsen unter amerikanischen Goethe-Freunden zusammengetragen hat. Insgesamt sind laut Stiftung zwei Millionen Dollar avisiert.
Ziel der zwölfbändigen Dokumentation ist es, die Entstehungsgeschichte der goetheschen Werke erstmals vollständig zu erfassen. 1958 waren die ersten beiden Bände erschienen. Schon 1961 musste die Arbeit eingestellt werden, weil den in Westberlin lebenden Herausgebern der Zugang zu den Handschriften im Goethe- und Schiller-Archiv verwehrt war. Die Bände I und II der Edition sollen nun neu gedruckt werden. Sie enthalten 228 Artikel und reichen bis zu dem Werk „Dichtung und Wahrheit“. Die weiteren Bände sollen im Abstand von zwei Jahren herauskommen. Die Dokumentation erscheint im Verlag Hermann Böhlaus Nachfolger Weimar.
taz lesen kann jede:r
Als Genossenschaft gehören wir unseren Leser:innen. Und unser Journalismus ist nicht nur 100 % konzernfrei, sondern auch kostenfrei zugänglich. Texte, die es nicht allen recht machen und Stimmen, die man woanders nicht hört – immer aus Überzeugung und hier auf taz.de ohne Paywall. Unsere Leser:innen müssen nichts bezahlen, wissen aber, dass guter, kritischer Journalismus nicht aus dem Nichts entsteht. Dafür sind wir sehr dankbar. Damit wir auch morgen noch unseren Journalismus machen können, brauchen wir mehr Unterstützung. Unser nächstes Ziel: 40.000 – und mit Ihrer Beteiligung können wir es schaffen. Setzen Sie ein Zeichen für die taz und für die Zukunft unseres Journalismus. Mit nur 5,- Euro sind Sie dabei! Jetzt unterstützen
