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Der Berliner Soziologe Wolf Lepenies (59) und der rumänische Kulturphilosoph Andrei Plesu (51) werden an diesem Samstag in Stuttgart mit dem Theodor-Heuss-Preis ausgezeichnet. Sie erhielten den undotierten Preis für ihr langjähriges europa- und demokratiepolitisches Engagement sowie für ihre wissenschaftlichen und kulturpolitischen Arbeiten, teilte die Theodor-Heuss-Stiftung am Donnerstag in Stuttgart mit. Lepenies habe als Mitbegründer und Rektor des Wissenschaftskollegs zu Berlin immer wieder an die Mitverantwortung des Intellektuellen beim Aufbau und bei der geistigen Begründung Europas appelliert, erklärte die Stiftung. (Wir nehmen an, dieser Apell muss die Verweigerung an Pierre Bourdieus Netzwerk namens Charta 2000 einbegreifen.) Durch seine Initiativen seien ähnliche Einrichtungen in Budapest, Bukarest, St. Petersburg und Warschau gegründet worden. Der mit Lepenies befreundete frühere rumänische Außenminister Plesu hat der Heuss-Stiftung zufolge als Kunsthistoriker und Philosoph schon früh den Austausch und das Gespräch zwischen europäischen Traditionen und Kulturen gesucht. Plesu sei immer Grenzgänger zwischen Wissenschaft, Kultur und Politik gewesen. Er habe als Kulturminister von 1989 bis 1991 sowie als Außenminister von 1997 bis 1999 mehrmals politische Verantwortung übernommen.
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