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Noch immer nicht erledigt: Das Thema „Beutekunst“. Nachdem sich die russische Duma gegen eine Rückgabe entschieden hatte, ist der russische Präsident Wladimir Putin wenige Tage vor seinem Deutschlandbesuch noch einmal umgeschwenkt. Trotz des beschlossenen Gesetzes sieht er Möglichkeiten für die Rückgabe von Kunstwerken, die im Zweiten Weltkrieg aus Deutschland verschleppt wurden. Das russische Restitutionsgesetz „blockiert nicht die Möglichkeit zur Rückgabe von verlagerten Kunstwerken etwa in Form des gegenseitigen Austausches oder als freundschaftliche Geste“. Das sagte Putin in einem Interview der Welt am Sonntag, das der Kreml am Sonntag in Auszügen veröffentlichte. Moskau sei bereit zu „einer konstruktiven Zusammenarbeit mit Deutschland“.

Deutschland und Russland hatten einander Ende April erstmals seit dem Ende des Zweiten Weltkriegs gegenseitig verschleppte Kunstschätze zurückgegeben. Die Bundesregierung wertete dies als Durchbruch in der „Beutekunst“-Frage. Zu den Rückgaben von deutscher Seite gehörten ein Mosaik und eine Truhe aus dem verschollenen Bernsteinzimmer. Im Gegenzug bekam die Bremer Kunsthalle von Moskau 101 Zeichnungen und Grafiken, darunter Arbeiten von Dürer und Goya, zur Ausfuhr frei. Nach deutschen Schätzungen lagern in Russland noch etwa 200.000 Kunstwerke, 2 Millionen Bücher und Archivgut von 3 Kilometern Regallänge.

Der deutsche Film darf wieder hoffen. Auf Florian Gallenberger. Der28-jährige Nachwuchsregisseur ist am Sonntag in Los Angeles mit dem „Ehren-Oscar“ der Academy of Motion Picture Arts and Science für Filmstudenten ausgezeichnet worden.

Gallenbergers Abschlussarbeit an der Münchner Filmhochschule, „Quiero Ser“, wurde unter 26 Beiträgen aus insgesamt 19 Ländern ausgewählt und bekam den Preis für die beste ausländische Arbeit. Der Film erzählt die Geschichte zweier mexikanischer Straßenkinder. Für München ist es der zweite Nachwuchs-Oscar: 1994 gewann Katja von Garnier mit „Abgeschminkt“.

Ohne Zwischenfälle hat am Sonntagabend Christoph Schlingensiefs Aktion „Bitte liebt Österreich – Erste österreichische Koalitionswoche“ in Wien begonnen. Dafür mussten zwölf Teilnehmer, die von Schlingensief als „Asylbewerber“ vorgestellt wurden, in zwei Container neben der Staatsoper einziehen. Das Geschehen in den Containern wird während der gesamten Dauer von einer Woche über sechs Kameras via Internetfernsehen weltweit live übertragen (Internetadresse: www.webfreetv.com).

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