unterm strich:
Der amerikanische Schriftsteller Russell Banks ist neuer Präsident des internationalen Parlaments der Schriftsteller. Alle finden das gut: „Seine Ideen und Projekte stimmen mit unseren Zielen überein, die Entscheidung war eindeutig“, teilte das Parlament der Schriftsteller mit. Der 60-jährige Russell Banks tritt die Nachfolge von Wole Soyinka (1997–2001) und Salman Rushdie (1993–1997) an. Die Institution, deren Sitz sich in dem Pariser Vorort Aubervilliers befindet, wurde 1994 gegründet. Ihr Ziel ist es, ein Netz von Städten aufzubauen, die politisch verfolgten Schriftstellern Zuflucht bieten. Russell Banks, von dem zuletzt der historische Roman „John Brown, mein Vater“ erschien, will das Städtenetz auf die USA ausdehnen. Heute umfasst das Netz bereits 31 Städte, darunter Berlin, Venedig, Barcelona und Straßburg.
Es bleibt weiterhin unklar, wer der neue Wagner wird. Die Verhandlungen des Freistaats Bayern mit dem Bayreuther Festspielchef Wolfgang Wagner über dessen Nachfolge am „Grünen Hügel“ sind endgültig gescheitert. Der 81-jährige Wagner sei einzig unter der Bedingung zum Rückzug bereit gewesen, dass seine zweite Frau Gudrun Wagner Nachfolgerin werde, sagte Kunstminister Hans Zehetmair. Wagner sehe sich „nicht in der Lage, irgendeinem anderen Vorschlag zuzustimmen“. Nun müsse der Stiftungsrat der Richard-Wagner-Festspiele die Konsequenzen ziehen. Bayerns Kunstminister favorisiert seit längerem Wagners Tochter Eva Wagner-Pasquier. Der Streit um die Nachfolge an der Spitze der Bayreuther Richard-Wagner-Festspiele dauert nun schon rund zwei Jahre. Mitte Dezember war die entscheidende Sitzung des Stiftungsrates bis ins erste Quartal 2001 verschoben worden. Zehetmair rief damals den 81-jährigen Wagner in einem Interview der Nürnberger Nachrichten zu einem würdigen Rückzug auf. Zu den offiziellen Bewerbern zählen neben Wagners Ehefrau seine Tochter Eva Wagner, Wagners Neffe Wieland Lafferentz sowie seine Nichte Nike Wagner, die mit dem bisherigen Intendanten der Berliner Philharmoniker, Elmar Weingarten, antritt.
In China essen sie bekanntlich Hunde, mögen aber anscheinend auch Musicals. Der Komponist Andrew Lloyd Webber steht mit den „chinesischen Autoritäten“ (wie man so sagt) in Verhandlungen über eine Show mit seinen größten Hits – darunter natürlich „Cats“, „Evita“ und das „Phantom der Oper“. Bei seiner Firma Really Useful Group freut man sich: „China ist ein großer Markt.“ So einfach kann Kulturtransfer sein. Als Aufführungsort ist übrigens der Platz des Himmlischen Friedens im Gespräch.
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