unterm strich:
Wulf Herzogenrath, Leiter der Kunsthalle Bremen, wird erfreut sein: Der amerikanische Zoll gibt in der kommenden Woche 12 wertvolle Zeichnungen, unter anderem von Dürer und Rembrandt, an die Kunsthalle Bremen zurück. Die Beute aus dem Zweiten Weltkrieg war auf abenteuerliche Weise über Russland und Aserbaidschan 1997 nach New York gelangt, wo Hehler sie an das Auktionshaus Sotheby's verkaufen wollten. Nach Hinweisen aus Deutschland wurden die Stücke beschlagnahmt. Die US-Justiz hatte später eine Staatsanwältin aus Aserbaidschan und einen Japaner wegen „Verschwörung zum Verkauf gestohlener Kunstgüter“ belangt.
„Wir sind sehr froh, diese unschätzbaren Werke an Deutschland zurückgeben zu können“, sagte die Sprecherin des Zollamtes New York, Janette Rapaport, am Donnerstag. Das weitaus wertvollste Werk ist Dürers lange Zeit verschollene Federzeichnung „Das Frauenbad“, das wahrscheinlich 1494 entstand. Bei dem Dürer-Werk handele es sich um eine der ersten Aktdarstellungen der europäischen Kunst seit der Antike. Die Rückgabe der Zeichnungen an den rechtmäßigen Besitzer sei auch deshalb von großer Bedeutung, weil sie nach einem langem Rechtsstreit durch eine Grundsatzentscheidung eines amerikanischen Gerichtes ermöglicht worden sei.
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