unterm strich:
Das Warten hat ein Ende: Endlich hat George Lucas das Geheimnis um den Titel der neuen „Star Wars“-Episode gelüftet. „Attack of the Clones“ soll der Nachfolger von „The Phantom Menace“ heißen, der nächstes Jahr in die Kinos kommt. Wie der Erfinder des Merchandise-Kinos verlauten ließ, soll der Film den ursprünglichen Geist der „Star Wars“-Serie, nämlich „Spaß, Fantasie und Aufregung“ wieder zurückbringen.
Bill Clinton macht zur Zeit das, was zum Pflichtprogramm jedes Expräsidenten gehört: Er schreibt seine Memoiren. Die Motivation dafür dürfte ihm so schnell nicht ausgehen, hat ihm doch der Verlag Alfred A. Knopf, ein Tochterunternehmen von Bertelsmann, einen Vorschuss von mehr als 10 Millionen Dollar überwiesen. Damit ist Clinton der bestbezahlte Sachbuchautor der amerikanischen Verlagsgeschichte und liegt noch vor seiner Frau Hillary und dem Papst, deren Erinnerungen jeweils nur 8 bzw. 8,5 Millionen an Vorschuss wert waren.
Deutschlands Chef-Literaturkritiker Marcel Reich-Ranicki bewegt sich da in anderen Honorardimensionen. Ob er vom ZDF für das „Literarische Quartett“ nur Hungerlöhne erhält, ist uns nicht bekannt. Offensichtlich hat Reich-Ranicki von der Sendung die Nase voll. Wörtlich sagte der 81-Jährige, die Sendung werde ihm „allmählich zu anstrengend, man kann auch sagen zu langweilig“. Er müsse mittlerweile einfach zu viele schlechte Bücher lesen.
Überrascht haben uns heute die Meldungen aus dem Pop-Business. Wir hätten dem Rapper Eminem zwar alles Mögliche zugetraut, doch hätten wir nie gedacht, dass der „Bad Boy“ das Zeug zum Wunderheiler haben könnte. Genau das behauptet eine Mutter aus der englischen Grafschaft Northumberland. Ihre 12-jährige Tochter sei nur aus dem Koma erwacht, weil sie ihr die Eminem-Hits „Stan“ und „Slim Shady“ vorgespielt habe. Das Mädchen war nach einem Verkehrsunfall elf Tage lang nicht ansprechbar gewesen.
Noch viel bizarrer erscheint uns die Idee des amerikanischen Pharmakonzerns und Viagra-Herstellers Pfizer, die aktuelle Tour der Funk-Veteranen Earth, Wind and Fire zu sponsern. Bei längerem Nachdenken kommen wir jedoch auf jede Menge Synergie-Effekte. So sind die meisten Konzertbesucher genauso wie die Band Männer, die ihre beste Zeit in den Siebzigern hatten, und folglich etwas eingerostet sind. Da ist es doch mehr als hilfreich, wenn auf dem Konzertgelände ein Zelt von Pfizer steht, in dem über Durchblutungsstörungen informiert wird. Die blauen Manneskraft-Pillen kann mann natürlich gleich miterwerben.
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