unterm strich:
„Pop Culture Is Almost Back to Normal“, berichtete die New York Times gestern, anscheinend selbst überrascht, wie schnell die amerikanische Kulturbranche den Schock vom 11. September überwunden hat. „Die Leute kehren zur Normalität zurück“, berichtet Dan Feldmann, Vertriebspräsident bei Warner Brothers, und wären somit auch wieder bereit, normal unterhalten zu werden. Filme und Platten, deren Veröffentlichung nach dem Attentat auf das WTC aus Rücksicht auf die Lage der Nation gecancelt wurde, könnten bald wieder an den Mann gebracht werden. Einzig in New York spielende Fersehserien haben mit den Folgen des Anschlags zu kämpfen: So würde NBC keine Möglichkeit sehen, die Ereignisse in geschmackvolle Dialoge ihres Dauerbrenners „Friends“ einzubinden.
Noch nicht ganz wieder auf der Höhe ist offensichtlich die Popkultur Floridas. Eine Homevideo featuring Britney Spears und ihren Boyfriend Justin Timberlake, das vergangenen Monat aus ihrer Wohnung gestohlen wurde, konnte von der Polizei sichergestellt werden. Die Schupos sichteten das Ding, um es mit folgenden schnöden Worten zurückzugeben: „It’s boring.“
Aldi bemüht sich verstärkt um die Volksbildung. Seit gestern werden in der Ladenkette Hörbücher verkauft, die nicht nur Ingo Schulze und Charlotte Link als akustische Begleiter zum „Autofahren, Bügeln usw.“ featuren, sondern auch den ZDF-Historiker Guido Knopp mit einer Hörspielvariante seiner „Holocaust“ Serie. Leider nicht im Programm ist der soeben im F. A. Brockhaus Verlag erschienene Band „Nobelpreis“, der pünktlich zur diesjährigen Verleihung Informationen zu allen in den letzten hundert Jahren vergebenen Preisen aufgelistet. Das wär was für die Autobahn!
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