unterm strich:
Diese Nachricht geht an all die kleinen und großen Zauberlehrlinge da draußen, die dem kommenden Donnerstag entgegenfiebern. „Harry Potter und der Stein der Weisen“ hat in den ersten Tagen nach seinem Kinostart in Großbritannien und den USA alle Kassenrekorde gebrochen und ist damit die erfolgreichste Filmpremiere aller Zeiten. In den USA wurden am Wochenende 93,5 Millionen Dollar eingespielt. Bislang wurde die Höchstmarke seit 1997 von Steven Spielbergs „Vergessene Welt – Jurassic Park“ mit 92,7 Millionen Dollar gehalten.
Der Chef der Verleihsparte von Warner Bros., Dan Fellman, sprach von einem „wirklich spektakulären Erfolg“ und bekannte siegessicher: „Wir haben einfach auf ganzer Strecke gewonnen.“ Vermutlich wird die zum Multimedia-Konzern AOL Time Warner gehörende Produktionsfirma Warner Bros. die Produktionskosten von 125 Millionen sowie die Werbekosten von 40 Millionen Dollar ebenfalls in Rekordzeit wieder einspielen und danach kräftige Gewinne einfahren. Mit anderen Worten: Auch „Titanic“ kann gegen Harry Potter einpacken.
Der britische Dramatiker Harold Pinter hat angesichts der Bombardierung Afghanistans schwere Vorwürfe gegen Europa und die USA erhoben. „Die europäischen Regierungen lassen sich von den USA erpressen und bestechen“, sagte Pinter am Sonntag in Berlin, nachdem der 71 Jahre alte Dramatiker am Berliner Ensemble mit der Hermann-Kesten-Medaille für sein Engagement für verfolgte Autoren ausgezeichnet worden war. Die USA bezeichnete er als „extrem gefährliches und mächtiges Tier“, dem im „feigen Europa“ nur „besonders tapfere Politiker“ widerstehen könnten.
Auch den seit Juni andauernden Prozess gegen Serbiens Exdiktator Slobodan Milošević nannte Pinter ein „Nato-Siegergericht“, das „unmöglich als unparteiisch“ betrachtet werden könne. Dagegen trat die „Gesellschaft für bedrohte Völker“ Pinters Kritik an dem UN-Gericht scharf entgegen und sprach sich gegen seine Ehrung aus. Für ehemalige Häftlinge serbischer Konzentrationslager seien Pinters Äußerungen ein „Schlag ins Gesicht“, monierte die Menschenrechtsorganisation in einer Erklärung.
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