unterm strich:
Das Bildungsministerium der Vereinigten Emirate mag keine Zauberer. Sie haben die Entfernung von 26 Buchtiteln aus den Privatschulen des Landes angeordnet, darunter den Bestseller „Harry Potter und der Stein der Weisen“ von Joanne K. Rowling. Aber auch einen Schulklassiker wie „Animal Farm“ von George Orwell hat es erwischt, wie die arabische Tageszeitung Al-Hayat berichtete. Zur Begründung hieß es, der Inhalt der Bücher widerspreche arabischen und islamischen Traditionen. Sie zeigten zum Beispiel Bilder von alkoholischen Getränken und von Schweinen, die im Islam als unrein gelten.
Der französische Autor Jean Baudrillard, der mit seinem Aufsatz „L’esprit du terrorisme“ in seiner Heimat einen Skandal auslöste, ist am 28. Februar im Literaturhaus Hamburg zu Gast. Baudrillard, der die Anschläge des 11. September als Akt des Widerstands gegen ein überkommenes System bezeichnete, wird um 20.00 Uhr im Audimax der Universität lesen.
Die Terroranschläge vom 11. September sind das Thema einer Komposition für Chor und Orchester, mit der die New Yorker Philharmonie ihre nächste Spielzeit eröffnet. John Adams, der schon über den Staatsbesuch von Richard Nixon in China von 1987 eine Oper geschrieben hat, verarbeitete für „On the Transmigration of Souls“ Auszüge aus letzten Telefongesprächen von Opfern der Anschläge auf das World Trade Center. Lorin Maazel wird die Uraufführung dirigieren, die kurz nach dem Jahrestag der Anschläge stattfinden soll.
Mikis Theodorakis ist sauer. Der griechische Komponist protestiert, dass sein „Canto Olympico“ bei der Eröffnungsfeier der Olympischen Winterspiele in Salt Lake City ohne seine Einwilligung und ohne Nennung seines Namens gespielt wurde. Nicht mit einem Wort ist er im „Broadcaster’s Guide“, dem Nachschlagewerk für die Medien, erwähnt. Theodorakis sieht darin nicht nur eine „schwerwiegende Urheberrechtsverletzung“, sondern auch eine „Beleidigung“ seiner Person und Griechenlands. Den „Canto Olympico“ hatte Theodorakis 1992 für die Sommerspiele in Barcelona geschrieben.
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