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unterm strich

Unmittelbar vor der Übergabe des Abschlussberichtes zum Berliner Schlossplatz hat Kulturstaatsminister Julian Nida-Rümelin die Empfehlung der Expertenkommission kritisiert. Er bedauere den Vorschlag des Gremiums für eine barocke Schlossfassade, sagte er dem „FAZ-Businessradio 93.6“. Der Kulturstaatsminister ist selbst eines von sechs Kommissionsmitgliedern aus der Politik. Die Entscheidung für die barocke Fassade war im Dezember mit nur einer Stimme Mehrheit gefallen, von 23 Stimmberechtigten hatten seinerzeit nur 16 abgestimmt.

Nida-Rümelin kritisierte, das Gremium hätte sich nicht auf die Fassade, sondern lediglich auf Nutzung und Raummaße eines Baus festlegen sollen. Alles andere hätte Architekten überlassen werden sollen. „Möglicherweise gibt es dann einen besseren Vorschlag, als die Fassade, die ohnehin bauhistorisch gesehen nicht zu den bedeutendsten zählt“, sagte Nida-Rümelin. Dagegen begrüßte er den Vorschlag, den Palast der Republik ganz und gar abzureißen, denn: „Das Bestehenlassen des Palastes würde jede bauliche Gestaltung des Schlossplatzes blockieren.“

An anderer Stelle, aber nahebei, ist Positiveres zu vermelden: Für den Neubau des Deutschen Historischen Museums in Berlin von I. M. Pei ist gestern Richtfest gefeiert worden. An dem Festakt am Zeughaus Unter den Linden nahmen neben Kulturstaatsminister Julian Nida-Rümelin und Bauminister Kurt Bodewig auch der amerikanische Architekt Ieoh Ming Pei teil. Der heute 84-Jährige hat den 54 Millionen Euro teuren Erweiterungsbau entworfen, der 2003 fertig gestellt sein soll. Pei schuf auch für François Mitterrand die Glaspyramide des Louvre-Museums in Paris.

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