unterm strich:
Die Meldungen des heutigen Tages, passend zum Besuch des US-Präsidenten in der Hauptstadt: Die Neuköllner Oper in Berlin plant als nächste Premiere ein Musical über amerikanische Präsidenten-Attentäter. Das Stück „Assassins – Attentäter“ von Stephen Sondheim soll als Koproduktion mit der Universität der Künste in Berlin und dem Kleist Forum Frankfurt (Oder) herauskommen. In dem Stück stellen sich acht Menschen vor, die einen US-Präsidenten angegriffen haben: „Mit ihren Beweggründen, ihren Biografien, ihren gescheiterten Träumen arbeiten sie sich am amerikanischen Traum ab“, wie es in der Ankündigung heißt. Als man das Musical vor zehn Jahren in den USA zum ersten Mal aufführte, wurde es nach 73 Vorstellungen abgesetzt, das Broadway-Publikum reagierte schockiert. Eine für dieses Jahr geplante Revival-Produktion in New York scheiterte.
Direkter auf den Besuch von George W. Bush in Berlin bezieht sich das Deutsche Historische Museum, indem es eines seiner nächsten Ausstellungsprojekte ankündigt: Zur Erinnerung an den Berlin-Besuch von Bushs Vorgänger John F. Kennedy im Juni 1963 wird von Ende Juni bis Mitte Oktober 2003 eine Dokumentation im neuen Pei-Gebäude hinter dem Zeughaus Unter den Linden zu sehen sein. Den Berlinern seien die Besuche der amerikanischen Präsidenten Nixon, Carter, Reagan und Clinton in guter Erinnerung, heißt es in der Ankündigung des Museums. Doch der Besuch von John F. Kennedy 1963 rage in besonderer Weise heraus. Seine Rede am Rathaus Schöneberg mit den berühmten Worten „Ich bin ein Berliner“ habe knapp zwei Jahre nach dem Mauerbau die besondere Beziehung der Amerikaner zu Berlin widergespiegelt. Und die der Berliner zu Amerika …?
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