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unterm strich

Joanne K. Rowling und Time Warner Entertainment verstehen keinen Spaß, wenn es um ihr gemeinsames Produkt Harry Potter geht. Auf juristischem Weg hatten sie versucht, dem Mülheimer „Verlag an der Ruhr“ zu verbieten, die Figur des Zauberlehrlings in Schulbüchern abzubilden. Diesen Antrag hat nun das Landgericht Berlin abgelehnt. Die Begründung: Eine einstweilige Verfügung, die Rowling und Time Warner anstrebten, hätte dazu geführt, Arbeitsmaterialien zu verbieten, die Lehrern wie Schülern den Weg „zur zeitgenössischen Literatur“ erleichtern. Dass auch die Lehrer mit diesem Weg Probleme haben, ist eine interessante Beobachtung.

Auf dem Münchner Filmfest wurde der Förderpreis „Deutscher Film“ verliehen. Der mit 40.000 Euro dotierte Regiepreis ging an den Regisseur Michael Hofmann. In „Sophiiie!“ erzählt er von der Flucht einer jungen Frau aus der Monotonie des Alltags in die Gewalt. Die Hauptdarstellerin Katharina Schüttler wurde als beste Nachwuchsschauspielerin mit einem Preis in Höhe von 20.000 Euro ausgezeichnet. Der Drehbuch-Preis (ebenfalls 20.000 Euro) ging an Chris Kraus für die Verfilmung seines autobiografisch gefärbten Romans „Scherbentanz“. Weitere Preise erhielten Fritz Baumanns Film „Anansi“ und Tanja Brzakovic’ Kurzfilm „Hochzeitstag“. Zum Abschluss des Festes wurde „Human Nature – Das wilde Leben“ von Michel Gondry mit dem High-Hopes-Award (25.000 Euro) als bester Nachwuchsfilm ausgezeichnet. Und dann gab es noch eine Überraschung. „Mut, Risikobereitschaft und Verrücktheit“ erkannte Juror Oskar Roehler in Detlef Bothes Film „Feiertag“, einer Low-Budget-Produktion – und so vergab die Jury aus persönlichen Mitteln noch einen Sonderpreis.

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